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Persönliche Lese- tipps

Ana empfiehlt:

Frauengeschichten von Arthur Schnitzler

Frauengeschichten

“Man kann die Bedeutung der einzelnen Dinge im Moment des Erlebens nicht abschätzen.” Das wird dem Ich-Erzähler erst bewusst, als er versucht sich an das Erlebte zu erinnern.

Wie immer bei Arthur Schnitzlers Werken sind auch hier ganze Schicksale zu entdecken. Jedoch werden diese nicht in der Sprache der Frauen selbst geschildert, sondern aus der Sicht und Wahrnehmung des Ich-Erzählers bzw.

des Autors selbst.

Die zehn Frauengeschichten sind Konstruktionen von Deutungen und Interpretationen aus vielen Begegnungen, die Schnitzler in seinem Leben, nicht nur privat sondern auch als Arzt, erfahren hat.

Die Frauen in diesen ausgewählten Erzählungen durchleiden einen Prozess des Erkennens, auf den die jeweiligen männlichen Figuren meist mit Unverständnis oder Fehldeutung reagieren.

Diese Geschichten sind – finde ich – nicht nur aus psychologischer Sicht extrem gut gelungen, sie lassen einen auch schmunzeln, wenn man bedenkt, dass für Schnitzler und Freud die Frau und ihr Verhalten im 20. Jahrhundert immer noch ein Rätsel war.

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Markus empfiehlt:

Die geheime Mission des Kardinals von Rafik Schami

Die geheime Mission des Kardinals

Mit seinem typischen Humor entführt uns Rafik Schami nach Syrien. Der kurz vor der Pension stehende Kommissar Barudi muss nicht nur ein international bedeutendes Verbrechen aufklären, sondern auch gegen die Hürden des diktatorischen Regimes ankämpfen. Mit viel Weisheit und Gelassenheit macht er sich an die Aufgabe, das fast Unmögliche zu bewältigen.

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Maria empfiehlt:

The Secret Garden (MinaLima Edition) (Illustrated with Interactive Elements) von Frances Hodgson Burnett

The Secret Garden

A stunningly beautiful new edition of a beloved classic!

After her parents’ death, ten-year-old Mary has to move to her uncle’s household - she is relocated from warm India to a bleak, rainy moor in Yorkshire. There is not a lot to do at her uncle’s estate, so Mary soon starts looking for the secret garden, which her uncle is said to have locked away to be forgotten.

But the garden is not the only family secret she uncovers at her new home - soon Mary also finds out she has a sickly, reclusive cousin named Colin and shares the secret garden with him.

A beautiful story about childhood, loneliness and the beauty of nature in a gorgeously illustrated edition. This book is filled with stunning artwork by the award-winning design studio MinaLima which perfectly captures the nostalgic feeling of the story. A thoroughly magical reading experience!

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Klaudia empfiehlt:

Der Kinderflüsterer von North, Alex

Der Kinderflüsterer

Nach dem Tod seiner Frau Rebecca braucht Tom Kennedy einen Neuanfang und Featherbanks scheint mit den ruhigen Wohngegenden genau das Richtige für ihn und seinen Sohn Jake zu sein. Was er nicht weiß, ist dass vor 20 Jahren ein Killer sein Unwesen getrieben und fünf Kinder entführt und getötet hat.

Und so wie es aussieht ist der Kinderflüsterer zurück.

Ich bin kein Fan von regulären Krimis, bei mir braucht es ein übernatürliches Element, etwas Gruseliges, das einen sich unter der Bettdecke verstecken lässt. Der Kinderflüsterer ist genau so ein Buch. Alex Norths Schreibstil ist beklemmend und lässt selbst die alltäglichsten Szenen unheimlich wirken. Ein guter, solider Plot mit einigem Touch Übernatürlichem. Davon hätte ruhig noch mehr sein können, mehr Horror, mehr Spannung; dafür gibt’s einen Sternabzug von mir, andere Leser begrüßen genau diese Eigenschaft dann wieder.

Das Buch klingt mit einem logischen, realistischem Ende aus, ein paar Szenen bleiben ungeklärt, was mir besonders gut gefallen hat, da es den Leser noch eine Weile über das Buch nachdenken lässt. Man fragt sich, ob nicht doch etwas Übernatürliches seine Hände im Spiel hatte …

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Maria empfiehlt:

Auf leisen Sohlen durch die Nacht von Marie Dorléans

Auf leisen Sohlen durch die Nacht

In tiefster Nacht spaziert eine Familie gemeinsam durch ihr schlafendes Dorf. Die Welt besteht fast nur aus Blautönen, nur hin und wieder wird die Dunkelheit von einem Licht erhellt. Bald verschwinden auch die letzten Lichter des Dorfes und der Weg durch den Wald wird nur noch vom Mond und den Sternen beleuchtet.

Die Familie genießt die Ruhe und Schönheit der Nacht in vollen Zügen, doch das Beste erwartet sie erst noch.
Ein wunderschön illustriertes, atmosphärisches Kinderbuch - nach dem Lesen möchte man am Liebsten auch sofort die Nacht erkunden gehen.

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Jennifer empfiehlt:

Der Hund, der sein Bellen verlor von Eoin Colfer, P. J. Lynch

Der Hund, der sein Bellen verlor

Als ich auf der Arbeit "Der Hund, der sein Bellen verlor" auspackte, schmolz mein Herz sofort dahin, weil die Illustration vom kleinen Oz unserem Terrier-Mischling Sammy sehr ähnlich sieht. Colfer's neues Buch erzählt eine herzerwärmende Geschichte aus der Perspektive eines Hundes und Jungens – zwei unschuldige, ehrliche Blickwinkel auf unsere oft so verzerrte Welt.

Die Geschichte von Oz und Patrick birgt wertvolle Lektionen zu Geduld, Vertrauen, Tierliebe und der Bedeutung von Familie. Einfühlsam beschreibt Colfer die Verständnislosigkeit und Angst, die Oz bei lauten Schreien, vor Waschmaschinen und an unbekannten Orten empfindet, nachdem er von seinen Geschwistern und seiner Mutter getrennt wurde. Er vermittelt dadurch Kindern einige der Grundzüge der Hundehaltung auf mitfühlende Weise: Auslauf, Zeit, Futter, Streicheln, Rücksicht, sauberes Wasser, Geduld. Zugleich geht er auf den Schmerz eines Trennungskindes und den seiner Eltern ein, die sich versuchen, mit einer neuen, harten Realität zurechtzufinden. Letzten Endes sind es Freundschaft und die Kraft der Musik, die Trost spenden und zwei verletzte Seelen zusammenschweißen.

Neben der berührenden Geschichte runden P.J. Lynch's Illustrationen im Bleistiftskizzenstil das Buch wunderschön ab. Eine absolute Kinderbuchempfehlung für Hundeliebhaber, Musiker und junge sowie alte Menschen, die es gerade familiär nicht leicht haben.

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Klaudia empfiehlt:

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic) von Moers, Walter

Die Stadt der träumenden Bücher

Farbenfroh und laut, dann wieder dunkel und düster, sobald sich Protagonist Hildegunst von Mythenmetz in die Katakomben unter der Bücherstadt Buchhaim begibt und dort Gefahren trotzt, lebenden Büchern und dem mysteriösen Schattenkönig begegnet.

Wer kennt nicht 'Die Stadt der träumenden Bücher', den phantastischen Roman aus der Feder von Hildegunst von Mythenmetz, übersetzt von Walter Moers? Schräge und schillernde Figuren, übersprühende Kreativität und sprachlich genial.

Jetzt habe ich es endlich auch geschafft, die Graphic Novel zu lesen und zu bewundern. Die Zeichnungen stammen vom Autor selbst und wurden dann von Florian Biege koloriert und überarbeitet. Das Resultat ist eine in zwei Bänden erschienene wunderschöne Graphic Novel, die jeder Moers Fan haben sollte. Es gibt so viel zu entdecken, kleinste Details und Easter Eggs, die man erst auf den zweiten Blick sieht.

Hier fängt die Geschichte an.

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Lena empfiehlt:

The Invited A Novel. Gebunden. von McMahon, Jennifer

The Invited

Ein Mystery-Thriller mit paranormalem Twist


Sie ziehen in kein heimgesuchtes Haus – Sie bauen sich eines
Das Ehepaar Helen und Nate wollen das Großstadtleben aufgeben und kaufen sich ein großes Stück Land im Bundesstaat Vermont.
Das auf diesem Land einst eine Hexe gelebt haben soll, wissen sie.

Aber Helen, eine ehemalige Geschichtslehrerin, ist nur noch entzückter von der Idee dort ihr neues Traumhaus zu bauen.
In der Kleinstadt fangen die Leute schon an über sie zu reden und nach und nach stolpert das ahnungslose Ehepaar über die schattige Vergangenheit ihres Grundstücks:
Hattie Breckenridge, die beschuldigte Hexe wurde 1924 gehängt und soll einen Schatz hinterlassen haben. Auch die Frauen der nachfolgenden Generationen scheinen verflucht zu sein.

Parallel zum Erzählstrang von Helen und Nate folgen wir der 14jährigen Olive, die verzweifelt nach dem Breckenridge Schatz sucht. Ihre Mutter hat die Familie vor einigen Tagen verlassen und ihr Vater ist mit der Situation vollkommen überfordert. Auch darüber zerreißen sich die anderen Stadtbewohner den Mund. Olive will wissen, warum ihre Mutter weg gegangen ist und ob die fiesen Gerüchte über den Grund ihres Verschwindens wahr sind. Dabei stößt auch sie über dunkle Geheimnisse im Zusammenhang mit der Familie Breckenridge.

Die ersten 150 Seiten fand ich sehr langatmig. Helen und Nate bauen ihr Haus. Olive spielt mit ihrem Metalldetektor, während ihr Vater ihr Haus grunderneuert. Als Helen jedoch mehr über die Geschichte von Hattie Breckenridge erfährt und auch die Schicksale der folgenden Generationen ergründet, ging es Schlag auf Schlag. Sehr spannend, packend, gruselig und atmosphärisch. Die restlichen 200 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen.
Sehr toll fand ich die Kapitel, in denen die Frauen der Breckenridge Familie zu Wort kamen. Dort wurde aus ihrer Sicht das herannahende Unheil beschrieben. Und Helen findet immer ein Artefakt, welches mit einer der Frauen in Verbindung steht und baut es in ihrem Haus ein.

Geendet hat das Buch dann in einem großen Plot-Twist, auf den ich nicht gekommen wäre.
3,5 Sterne wegen der Langatmigkeit am Beginn des Buches.

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Maria empfiehlt:

Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke; Guillermo Del Toro

Das Labyrinth des Fauns

Cornelia Funke und Guillermo del Toro: Wohl die überraschendste Kombination von einzelnen Künstlern seit… immer? Nie im Leben wäre mir eingefallen, mir eine Zusammenarbeit dieser Beiden auch nur vorzustellen. Sie mögen vielleicht beide Geschichtenerzähler sein, doch auf den ersten Blick haben die deutsche Bestsellerautorin und der mexikanische Oscar-Preisträger nicht viel gemeinsam.

So unvorhersehbar sie zunächst gewesen sein mag, die Kombination von Funke und del Toro machte für mich sofort Sinn. Wer könnte ein Dark Fantasy Meisterwerk wie "Pans Labyrinth" besser zu Papier bringen als die Schöpferin der düsteren und verworrenen Spiegelwelt? Mit ihrer "Reckless"-Reihe hat Funke mehr als bewiesen, dass sie dunkle Märchen schreiben kann wie keine andere. Kombiniert mit del Toros herzzerreißender Story, bekommt man ein durch und durch fantastisches Buch.
Der Schreibstil hat mich sehr an Funkes "Reckless" erinnert - märchenhaft aber trotzdem prägnant. Sie ist eine Meisterin des wortgewaltigen aber dennoch kurzgefassten Schreibens. Was andere drei Seiten lang beschreiben, bringt sie mit drei Sätzen auf den Punkt, ohne dabei etwas an Atmosphäre oder Detailreichtum einzubüßen. Neben der spannenden Handlung ist auch dieser Schreibstil maßgeblich dafür verantwortlich, wie schnell sich dieses Buch liest. Anfangs habe ich mir noch Sorgen gemacht, dass "Das Labyrinth des Fauns" vielleicht langweilig sein könnte - Been there, seen that movie und so. Aber obwohl ich die Handlung des Films bereits kannte, fühlte sich dieses Buch an wie etwas komplett Neues. Selbst Aspekte, auf die ich vorbereitet war, wie das Design der Figuren, überraschten mich teilweise, einfach weil es so faszinierend war, ihre Beschreibungen zu lesen.
“Das Labyrinth des Fauns” ist eine unglaublich gut gelungene Adaption (sofern das Wort anders herum auch verwendet werden kann) von del Toros Film. Obwohl die Handlung die gleiche ist, bekommt sie durch Funkes Worte einen Mehrwert. Der düster-fantastische Ton des Films ist perfekt wiedergegeben und sein Märchen-Aspekt wird sogar noch stärker hervorgehoben. Ein definitives Must-Read für Fans von düsteren Märchen!

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Anja empfiehlt:

Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke; Guillermo Del Toro

Das Labyrinth des Fauns

Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater Vidal. Dieser ist Anführer eines Corps im Dienste Francos und soll eine Rebellentruppe im Wald ausfindig machen. Der Wald ist geheimnisvoll und düster, der Stiefvater brutal und furchteinflößend. Scheinbar zufällig stößt das Mädchen auf ein Labyrinth, das sie zu einem Faun führt.

Dieser erklärt ihr, dass sie eine lange verschollene Prinzessin sei und um in ihr unterirdisches Reich zurückkehren zu können, muss sie drei Aufgaben bewältigen…

Von Funkes wunderbarer poetischer Sprache war ich sofort angetan. Die zwischen Rahmen- und Binnenhandlung eingefügten Märchensequenzen haben die Geschichte mit der Zeit zu einem Ganzen verwoben und haben mir ganz besonders gefallen! Cornelia Funke zeichnet – mit dem Hintergrund des Films – eine düstere Fantasiewelt, die sowohl spannend und geheimnisvoll, aber auch belastend ist. Einige Szenen waren brutal – die meisten davon spielten sich tatsächlich in der ‚realen‘ Rahmenhandlung ab, was mich zu dem Schluss führt, dass die Realität schlimmere Horrorszenarien und Monster hervorbringt, als die Fantasiewelt.

Ofelia liebt Bücher und hütet sie wie Schätze. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie nur noch ihre Mutter; diese hat einen grausamen Mann geheiratet, was ihre Tochter nicht versteht. Die Hoffnung auf Schutz für sich und ihre Tochter war ein Grund für ihre Entscheidung, denn sie ist der Meinung, dass Männer die Welt regieren:

Es war Ofelias Mutter nicht bewusst, dass sie ebenfalls an Märchen glaubte. Carmen Cardoso glaubte an das gefährlichste aller Märchen: An das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde. (S.14)

Funke gibt ihren LeserInnen interessante Einblicke in das Innenleben all ihrer Figuren, was diese dreidimensional macht.

Noch ein schönes Zitat über die Liebe zu Büchern – und die Möglichkeiten, die diese bereithalten:

Bücher hätten ihr so viel mehr erzählen können, über diese Welt und über ferne Orte, über Tiere und Pflanzen, über die Sterne! Sie konnten Fenster und Türen sein, Flügel aus Papier, die einem halfen, davonzufliegen. Vielleicht hatte ihre Mutter einfach vergessen, wie man flog. Oder sie hatte es nie gelernt. (S.32)

Die Sprache macht dieses Buch für mich zu einem außerordentlichen Leseerlebnis für jede Altersgruppe – nur nicht für eine sehr junge Leserschaft.

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