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Persönliche Lese- tipps

Klaudia empfiehlt:

Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke; Guillermo Del Toro

Das Labyrinth des Fauns

uallererst ist mir natürlich das wunderschöne Cover aufgefallen, mit den silbernen Elementen und den kleinen Details, die man erst auf den zweiten Blick sieht. Unter dem Schutzumschlag ist das Buch fast noch schöner und auch durch das Buch selbst ziehen sich die phantastischen Illustrationen von Allen Williams.

Es gibt zwei Handlungsstränge, die sich über die Zeit hinweg miteinander verbinden. Zum einen die Geschichte der Prinzessin Moanna aus dem Unterirdischen Reich, die sich an die Oberfläche geschlichen hat und seitdem vom gesamten Königreich gesucht wird. Ihre Geschichte wird in leicht märchenhaften Kapiteln erzählt, denen immer eine wunderschöne Illustration vorangestellt wird. Ich wollte mehr von diesen Kapiteln, da der Schreibstil nochmal märchenhafter und poetischer war als der 'normale' Handlungsstrang.

Ofelia ist die Protagonistin im zweiten Handlungsstrang, der 1944 in Spanien spielt. Ofelia und ihre Mutter ziehen in die alte Mühle neben einem verfallenen Labyrinth, in der Ofelias Stiefvater seine Militärbasis eingerichtet hat. Eine Fee taucht plötzlich an Ofelias Seite auf und führt sie durch das Labyrinth zu einem uralten Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Erfüllt sie sie, ist sie die verlorene Prinzessin des Unterirdischen Reiches.

Wenn man Cornelia Funke liest, dann ist man eingestellt auf Erzählkunst auf höchstem Niveau. Das ist das erste, das einen in ein Funke-Buch zieht: die wunderschöne Sprache voller Bilder und Beschreibungen, die die Buchwelt zum Leben erwecken. Kaum über die erste Seite hinausgekommen, da hatte ich mich wieder in den Schreibstil verliebt.

“Die Bäume ankerten so tief in der moosbedeckten Erde, dass sie die Gebeine der Toten mit ihren Wurzeln umfassten, während sie die Äste nach den Sternen streckten.”
S. 9

Wunderschöne Sprache und eine poetische, magische Geschichte um Ofelia, das Unterirdische Reich und eine lang verschollenen Prinzessin. Manche Stellen waren mir fast ein wenig zu brutal und ich hätte mir ein bisschen mehr Magie gewünscht. Trotzdem ein wunderschönes Buch - innen und außen - das Funke hier gezaubert hat. Wird auf jeden Fall weiterempfohlen!

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Jennifer empfiehlt:

Im Land der Wolken von Alexandra Helmig

Im Land der Wolken

Von der Wichtigkeit des Nichtstuns in unserer informationsüberfluteten Welt – ein zauberhaft erzähltes und hinreißend illustriertes Kinderbuch.

Ideen sind wie bunte Wolken am Himmel. Sie inspirieren und verzaubern. Aber sie hängen auch wie Gewitterwolken über unseren Köpfen und verlangen von uns, nie inne zu halten, ihnen nachzurennen.

"Es gibt sogar Wolken, die das Blaue vom Himmel versprechen. Pausenlos springen die Menschen von Wolke zu Wolke. Es gibt so viele Wolken, dass die Menschen Angst haben, die besten zu verpassen."

Der Außenseiter Henry aber fürchtet sich vor den Wolken und dem Druck, den sie mit sich bringen. Er schätzt das Nichtstun, das Bewundern, das Klarsehen. Als die aufgeschlossene Stefanie in die Stadt zieht, gesellt sie sich zu ihm; und die Wolken lichten sich um sie und die anderen Stadtbewohner. Denn es ist auch okay, sich dem Leben selbst zu widmen.

Der Mixtvision-Verlag verzaubert mit all seinen Kinderbüchern – "Das Land der Wolken" ist dabei keine Ausnahme. In Alexandra Helmig und Anemone Kloos hat sich ein wunderbares Autor- und Illustratorinnenduo gefunden. Während Helmig fantasievoll vom Land der Wolken erzählt, untermalt Kloos ihre Geschichte mit wunderschönen Skizzen und bunten Wasserfarben.

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Klaudia empfiehlt:

An Nachteule von Sternhai von Holly Goldberg Sloan; Meg Wolitzer

An Nachteule, von Sternhai

Bett und Avery können es kaum glauben: Ihre alleinerziehenden Väter haben sich verliebt, als sie zusammen auf der Baumesse in Chicago waren und wollen jetzt, dass sie alle eine Familie werden. Damit sie sich kennenlernen, sollen die Mädchen beide in ein Sommer-Wissenschaftscamp, während die Dads durch China touren.

Bett warnt Avery in einer Mail vor, dass sie auf keinen Fall Freundinnen werden können, was diese bestätigt. Doch dann beginnen die Mädchen per E-Mail einander Fragen zu stellen und merken, dass sie sich doch nicht so ungern haben …

Wahnsinnig lieb!! Von der ersten Seite an mochte ich die abenteuerlustige Bett und die zurückhaltende, ängstliche Avery. Das ganze Buch ist nur in Mails, Briefen und Nachrichten geschrieben, die sich vor allem Avery und Bett gegenseitig schicken. Es war eine erfrischende Abwechslung und ich finde das Format super! Vor allem mochte ich, wie sich mit der Zeit die beiden Spitznamen, Sternhai und Nachteule, herauskristallisiert haben. Ein toller Titel, der auch von großer Bedeutung in der Geschichte ist.

Ein warmherziges Buch über Freundschaft, Familie, wie man seine Ängste überwindet und noch so vieles mehr. Liebenswerte Figuren, ganz viel Chaos und eine tolle Sprache. Mit An Nachteule von Sternhai ist den beiden Autorinnen ein ganz wunderbares Kinderbuch gelungen, das ich jedem – Groß und Klein – ans Herz legen möchte. Ein wirkliches Wohlfühlbuch!

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Lena empfiehlt:

The Turn of the Key Kartoniert / Broschiert. von Ware, Ruth

The Turn of the Key

Ein Jahreshighlight!!!
Wie ein Uhu nach dem Waldbrand – so sah ich aus, als ich das Buch fertiggelesen habe. Mit einem großen “Waaaas?” auf den Lippen.
Wo fange ich nur an?
Es beginnt mit einem Brief aus dem HMP Chainworth Gefängnis. Eine Frau, die behauptet unschuldig zu sein, bittet einen Mr.

Wrexham um Hilfe. Ihr Anwalt glaubt ihr nicht und lässt sie nicht die ganze Geschichte erklären. Es geht um den Fall Elincourt, der in der Presse rauf und runter geht.

„I am the nanny in the Elincourt Case … And I didn’t kill that child.” (p. 13)

Die Frau, Rowan ist 27 Jahre alt und arbeitet schon viele Jahre in der Kinderbetreuung. Eines Tages findet sie im Internet eine Jobanzeige, die zu gut ist, um wahr zu sein. Außerordentlich
hohes Gehalt, ein riesiges Haus als Unterkunft und am Wochenende immer frei. Doch das Haus liegt sehr abgeschieden in den Highlands von Schottland und es soll verflucht sein. Doch jedes alte Haus hat Tragödien, Verluste und so manche Geistergeschichten, die es umgeben.
So zieht sie aus dem wimmelnden London rauf in die grünen Highlands. Das Haus selber, ist ein sehr großer Bestandteil des Buches und ich habe es schon fast als eigenen Charakter wahrgenommen. Sandra und Bill Elincourt sind selbstständige Architekten und lieben
technische Spielereien. Somit ist das gesamte Haus verkabelt und vernetzt. Lichtschalter gibt es nicht, alles wird über Panels und die „Happy-App“ gesteuert. Das Haus sieht alles und hört
überall mit. Das allein weckt schon eine Paranoia – bei Rowan und bei mir als Leserin.
Zur Beziehung zwischen Rowan und den Kindern (Petra, Ellie, Maddie und Rhionna) möchte ich jetzt hier nichts verraten. Aber die Entwicklung hat mir unglaublich gut gefallen und war
in meinen Augen sehr realistisch. Generell habe ich die Kinder und Rowan sofort ins Herz geschlossen. Zudem muss ich sagen, dass ich die Gefühle und das Verhalten der Protagonistin absolut nachvollziehbar fand. Das hatte ich bis jetzt noch bei keinem Thriller.
Neben dem stetigen Gefühl beobachtet zu werden, hört Rowan auch ein seltsames Knarzen in ihrem Zimmer, welches ihr den Schlaf raubt. Gegenstände verschwinden und das Verhalten der Kinder ist teils sehr seltsam. Mehr möchte ich zu den „Grusel-Elementen“ auch nicht sagen.

„The Turn oft he Key“ ist einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe: Nachvollziehbare Charaktere mit realistischer Entwicklung, gruselige Elemente, unheimlich spannend und
fesselnd (Habe das Buch binnen einem Tag gelesen). Von Anfang an werden Kleinigkeiten erwähnt, die dann am Ende schön ineinandergreifen und zwei richtig gute Plot Twists hervorbringen.

Absolute Empfehlung!
Am besten an einem Tag lesen, wo man keine Verpflichtungen hat ;)

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Jennifer empfiehlt:

Das kleine Walhorn von Jessie Sima

Das kleine Walhorn

Nori das Einhorn lebt im Meer. Obwohl seine Narwalfamilie ihn genauso liebt, wie er ist, weiß er, dass er etwas anders ist. Sein Horn ist kürzer, das Walessen schmeckt ihm nicht und er ist nicht der beste Schwimmer. Eines Tages wird Nori von einer Strömung bis ans weit entfernte Festland mitgerissen – und traut seinen Augen kaum, als er nach den ersten unbeholfenen Schritten als Land-Narwal andere Tiere kennenlernt, die ihm so viel ähnlicher sind, als seine Familie: Einhörner! Nori freut sich riesig, endlich Gleichgesinnte gefunden zu haben, aber bald vermisst er seine Walfamilie.

„Das kleine Walhorn“ erzählt eine herzerwärmende Geschichte über Offenheit und Inklusion für Jung wie Alt. Denn was zählt, ist nicht das Äußere, sondern Freundlichkeit und Liebe gegenüber anderen. Dabei ist Zuhause vor allem ein Gefühl und viel weniger etwas, das von Geburt an festgelegt ist. Obendrein ist das Bilderbuch einfach nur goldig illustriert.

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Lena empfiehlt:

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen von Waxman, Abbi

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen

Die Kunst, die Radieschen von oben zu sehen Wer hat schon Lust, einen Gemüsegarten umzugraben? Lilian jedenfalls nicht. Sie hat mit ihrem Job, den beiden kleinen Töchtern und dem Kummer um ihren verstorbenen Mann genug zu tun. Danach fragt ihre Chefin jedoch nicht und meldet sie beim Gärtnerkurs eines wichtigen Kunden an.

Der ist gar nicht mal so unsympathisch. Und Lilian ist verblüfft, was sie da auf dem Acker alles ausgräbt: Würmer, Lebensfreude, Baumwurzeln, Plastikfeen, Unkraut, Freunde, Radieschen, einen ziemlich großartigen Mann, und den Mut, sich neu zu verlieben …

Ein sehr intelligentes, authentisches und witziges Buch für Frauen. Großartig sind die Tipps zum Thema Garten am Anfang von jedem Kapitel.
Der perfekte Roman für den Frühling!

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Jennifer empfiehlt:

Die Schneiderin des Nebels 08.10.2018. Hardback. von de Lestrade, Agnès

Die Schneiderin des Nebels

Ein kleines Buchkunstwerk mit poetischer Geschichte – wunderschön, liebevoll & herzensnah für Trennungskinder.

"Die Schneiderin des Nebels" ist bei Weitem das schönste Kinderbuch, das ich je in Händen gehalten habe – sowohl bildlich, als auch erzählerisch. Die argentinische Illustratorin Valeria Docampo hat mit dem Buch ein Kunstwerk aus Licht und Schatten, Schwarz, Gelb und Transparentpapier geschaffen.

Teilweise hat man das Gefühl, die Farben beim Berühren noch verwischen zu können.

Die französische Autorin Agnès de Lestrade spinnt eine faszinierende Geschichte um das verletzte Herz der jungen Rosa. Nach der Trennung ihrer Eltern ist ihr Leben von Nebelschleiern verhüllt, mit denen sie Stoffe für sich und andere Menschen spinnt, die schmerzhafte Wahrheiten verdecken möchten. Als sie eines Tages einen Brief von ihrem Vater bekommt, hüllt sie ihn zunächst in Nebel, öffnet ihn letztlich aber doch. Und sogleich erstrahlt ihre einst kohlschwarze, graue Welt in lichten Gold- und Sonnentönen, aus denen sie ein Geschenk für ihren Vater webt – und schließlich auch für alle anderen.

Gerade bei Trennungen ist es die Aufgabe der Eltern, die Gefühle ihrer Kinder nicht außer Acht zu lassen, die sich häufig still in grauen Nebel hüllen. Liebe und Zeit können den Nebel wie Sonnenstrahlen durchbrechen.

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Lena empfiehlt:

Extrem gefährlich! Maus mit Mission - Band 1 von Fesler, Mario

Extrem gefährlich #1 – Maus mit Mission

Ein spannendes Agenten-Abenteuer mit liebevollen und lustigen Charakteren!

Max (11, Einzelkind) wächst sehr sehr seeehr behütet auf. Neben Japanisch, Töpfern und weiteren außerschulischen Aktivitäten, achten seine Eltern sehr auf seine Ernährung, mit wem er sich umgibt und lassen sogar sein Handy GPS überwachen.

(mit dem Handy kann er übrigens nur seine Eltern anrufen, ansonsten ist alles gesperrt)
Zu seinem Geburtstag wünscht er sich nichts mehr als ein Haustier. Und sein liebreizender und raffinierter Opa schenkt ihm eine Maus, eine Agenten-Maus. (wovon seine Eltern natürlich nichts wissen)
Es stellt sich heraus, dass das riesige Kosmetikunternehmen Blanche, wo auch seine Eltern arbeiten, krumme Sachen dreht. Für Max und seine Maus – die übrigens Juan heißt – steht fest, dass sie die dunklen Geschäfte des Konzerns aufdecken müssen. Dabei bekommen sie Hilfe von Pascal (bester Freund) und der Klassenkameradin Shakira.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen – spannend, actionreich und mit viel Situationskomik. Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und facettenreich. Und gerade bei den Hauptpersonen kristallisieren sich die Stärken und Schwächen raus. Und man hat das Gefühl, dass sie sich wunderbar ergänzen. Toll fand ich auch, dass Themen wie: ADS, Psychotherapie, Vorurteile und Mut angesprochen werden.

Kann ich nur empfehlen – für Jungs und Mädchen ab 10!

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Klaudia empfiehlt:

Long Way Down von Jason Reynolds

Long Way Down

Yesterday Will's brother Shawn has been shot dead in the street. Today, Will rides the elevator down with a gun tucked into the waistband of his jeans, ready to avenge his brother. On the long way down Will is visited by ghosts from the past.
With just a few words Reynolds tells the story of a boy who has lost all of his protectors, all of the people he looks up to and can turn to for advice.

He is left alone with his grief and doesn't know what to do. And he is only 15 years old. Reynolds manages to convey so many emotions, talk about gun violence and give the reader a deep insight into the protagonist's mind - and all with open verse. The book is intense, fast and doesn't shy away from telling the truth. It's also a clear message to finally stop gun violence. Such an important read!

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Jennifer empfiehlt:

Auf leisen Sohlen durch die Nacht von Marie Dorléans

Auf leisen Sohlen durch die Nacht

Als die Sterne noch am Firmament funkeln, begibt sich eine vierköpfige Familie auf eine Wanderung – das Ziel: eine Verabredung. Ihr Weg führt sie durch verschlafene Gassen, moosige Wälder, vorbei an einem schimmernden See und zirpenden Grillen und über schroffe Felsen. Unterwegs rasten sie auf einer Lichtung: „Tausende Insekten bringen das Gras um uns herum zum Knistern.

Das Schauspiel am Himmel raubt uns den Atem.“ Gerade noch rechtzeitig schaffen sie es zu ihrer Verabredung mit dem wunderschönen Tagesanbruch hinter den imposanten Berggipfeln.

„Auf leisen Sohlen durch die Nacht“ ist ein bezauberndes Bilderbuch über das Wunder der Nacht und die Schönheit der Natur. Die Franzosin Marie Dorléans hat eine in ihrer Einfachheit betörende Geschichte über den Zauber nächtlicher Wanderungen verfasst, die von Ina Kronenberger in poetisches Deutsch übersetzt wurde. Dabei erinnern Atmosphäre und Illustrationen des Buches an die eigene Kindheit in den Alpen. Gerade das Bild des Morgengrauens sieht so realistisch wie fantastisch aus.

Absolute Empfehlung für große und kleine Bergfexe!

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