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Persönliche Lese- tipps

Astrid empfiehlt:

Der Zopf meiner Großmutter von Alina Bronsky

Der Zopf meiner Großmutter

Alina Bronskys Buch "Baba Dunjas letzte Liebe" gehörte schon zu meinen Lieblingsromanen. Ihr neuestes Werk "Der Zopf meiner Großmutter" hat mich ebenfalls von Anfang an überzeugt!

Max ist 6 Jahre alt, von der Großmutter beschützt vor jeglichn schädlichen Einflüssen der Welt. Gemeinsam mit Großvater Tschingis fliehen sie aus der Sowjetunion in ein deutsches Flüchtlingsheim.

Laut und herrisch gibt sich die Großmutter, doch hat sie auch Herz. Klein gehalten wird Max und auch der Großvater. Tschingis verliebt sich in eine jüngere Nachbarin und Margo, die Großmutter merkt es als Letze. Trotz Kontrollwahn und Tyrannei der Großmutter ist sie es, die letztendlich Alles zusammenhält.
...eine unterhaltsame, flüssig geschriebene Familiengeschichte mit einer Prise scharfzüngigen Humor...lesenswert!

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Maria empfiehlt:

Uprooted von Naomi Novik

Uprooted

Each year the the corrupted forest with its poisoned grounds and monsters spreads further, transforming entire villages in ghost towns. Agnieszka's village is being protected by the Dragon, a powerful wizard. However, the Dragon demands a price for his protection: every ten years he takes a girl from the village into his tower.

Everyone knows that the Dragon will take Agnieszka's best friend Kasia this time around. Kasia ist the most beautiful, intelligent and skillfull girl of the village and Agnieszka hates the Dragon for taking her away. But then something unexpected happens – Agnieszka is chosen instead of Kasia.

A dark stand-alone fantasy novel which is inspired by Polish fairy tales! Uprooted is wonderfully atmospheric and my readine experience can best be described by the words of Patrick Rothfuss: „I didn’t know how much I wanted to read a book like this until it was already in my hands“. Well said, Patrick!

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Lena empfiehlt:

My Sister, the Serial Killer von Oyinkan Braithwaite

My Sister, The Serial Killer

*Shortlisted for the Women’s Prize for Fiction 2019*

Ich habe dieses Buch ohne weitere Kenntnisse über dessen Inhalt aufgeschlagen – wobei der Titel hält, was er verspricht. Kodere ist eine Krankenschwester in Lagos – selbstständig, vernünftig und immer bedacht auf ihre kleine Schwester, Ayoola.

Und sie hat einen Putzfimmel, was wiederum ihrer Schwester zugutekommt. („I don’t know whether or not they have the tech for a thorough crime scene investigation in Lagos, but Ayoola could never clean up as efficiently as I can” p.4) Ayoola ist wunderschön, charmant, kann jeden Mann um den Finger wickeln – doch hat die schlechte Angewohnheit, diese auch umzubringen. Nicht aus Mordgelüste, sondern eher aus Kontrollverlust. Als Leser konnte ich ihr irgendwie nicht böse sein, da es zum Schreien komisch ist, wie sie damit umgeht und ihre Schwester sie immer wieder einbremsen muss, um den Schein zu wahren.

Der Ton ist leichtfüßig und direkt. Extrem kurze Kapital lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Zu den Mordsszenen gesellt sich feinster Humor, der aber auch nicht unangebracht oder übertrieben wirkt. Die Autorin balanciert an der Grenze und hat die perfekte Mischung getroffen. Trotz der Leichtigkeit des Schreibstils und der Geschichte werden auch Themen wie häusliche Gewalt, Demütigung und Kränkung angesprochen. Was dem Buch eine
gewisse Ernsthaftigkeit verleiht.

Alles in Allem ein gelungener und raffinierter Roman, der mich zum Lachen gebracht und nachdenklich gestimmt hat.

„My phone lights up and I glance at it. Ayoola. It is the third time she has called, but I am not in the mood to talk to her. Maybe she is reaching out because she has sent another man to
his grave prematurely, or maybe she wants to know if I can buy eggs on the way home. Either way, I’m not picking up” p.32

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Klaudia empfiehlt:

My Sister, the Serial Killer von Oyinkan Braithwaite

Unland

Franka ist neu in Haus Eulenruh, ein Wohnprojekt für Kinder und Jugendliche. Sie lebt sich schnell ein, doch irgendetwas an Waldburgen ist seltsam. Zum einen ist da Unland, eine rußverfärbte Ruinenlandschaft hinter einem Elektrozaun, über die niemand sprechen will. Dann passieren seltsame Dinge und Franka beginnt nachzuforschen.

Waldburgen ist ein kleines, gemütliches Örtchen irgendwo in der deutschen Pampa – das perfekte Setting für einen Thriller, finde ich. Alles ist idyllisch, oder jedenfalls wirken das Städtchen und die Einwohner so, als wäre alles in bester Ordnung. Es sind immer kleine oder alltägliche Dinge, mit denen Antje dem Leser eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Keine Monster oder wilde Kreaturen. Unterschwellig und schleichend wird Unland immer beklemmender und spannender. Vor allem, da die Ruinenlandschaft Unland immer präsent ist und Frankas Neugier weckt. Was ist Unland? Wozu der Zaun?

Wer auf der Suche nach seinem nächsten beklemmenden Jugendthriller ist, der sollte unbedingt mal Anjte Wagner lesen. Sie schreibt ungewöhnliche, aus dem Schema fallende, total coole Thriller! Ein Buch mit einem Touch Übernatürlichem und einem fantastischen Ende.

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Lena empfiehlt:

Die ewigen Toten von Simon Beckett

Die ewigen Toten

„Schmeißfliegen waren die Stoppuhren der Natur, ihr Lebenszyklus – von Ei zu Larve zu Insekt – war eine unschätzbare Hilfe, wenn es darum ging, die seit dem Tod verstrichene Zeit zu bestimmen. In diesem Fall hatte die Uhr vor langer Zeit aufgehört zu ticken – sie war nicht mehr von Nutzen.

Aber das hieß nicht, dass uns diese leeren Hüllen nichts zu sagen hatten“ Seite 71 ff.

Im leerstehenden St. Judes Hospital wird eine mumifizierte Leiche gefunden. Bald darauf stolpern David Hunter und das restliche Ermittlungsteam über einen zugemauerten Raum, der ebenfalls ein grausames Geheimnis birgt.

Und schon wieder hat es Simon Beckett geschafft, mich ab der ersten Seite zu fesseln und mir den Atem zu stehlen. Das Setting im verlassenen und dunklen Krankenhaus hat mir unglaublich gut gefallen. Und obwohl ich ab der Hälfte des Buches eine Vermutung hatte, wer die Morde begangen haben könnte, lag ich dann doch so falsch. Das ist das, was ich an Becketts Büchern so großartig finde – bis zur letzten Seite tappt man im Dunkeln. Für mich sind bislang „Die ewigen Toten“ und „Kalte Asche“ (Band 2) die zwei besten Bücher aus dieser Reihe. Die man übrigens auch unabhängig voneinander lesen könnte.

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Anja empfiehlt:

Feministin sagt man nicht von Hanna Herbst

Feministin sagt man nicht

„Die feministische Debatte ist eine Debatte über eine gerechte Gesellschaft für alle Geschlechter.“

Hanna Herbst ist in Österreich längst keine Unbekannte mehr. Die Journalistin und Obfrau im Vorstand für das Frauenvolksbegehren hebelt in ihrem Werk sämtliche Argumente gegen den Feminismus geschickt aus („Aber dann werden ja die Männer diskriminiert!“), beschäftigt sich mit ad absurdum geführter Werbung, wenn Monatshygieneprodukte etwa mit hellblauer(!) Flüssigkeit getränkt werden und behandelt auch Themen wie Gewalt gegen Frauen sowie Pornografie.

Gespickt mit Anekdoten aus ihrem eigenen Leben und Zitaten anderer Feministinnen schenkt uns Hanna Herbst ein Buch, das einen hervorragenden Rundumblick bietet und außerdem viele Inputs für die weitere Lektüre liefert. Mit ihren klaren Worten bleibt sie lange im Gedächtnis. Denn: Feministin sagt man doch!

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Lena empfiehlt:

The Silence of the Girls Kartoniert. von Barker, Pat

The Silence Of The Girls

*Shortlisted for the Women’s Prize for Fiction 2019*

“What will they make of us, the people of those unimaginably distant times? One thing I do know: they won’t want the brutal reality of conquest and slavery. They won’t want to be told about the massacres of men and boys, the enslavement of women and girls.

They won’t want to know we were living in a rape camp”
p. 324

… Silence becomes a woman p. 294

“The Silence of the Girls” beschreibt Geschehnisse des Trojanischen Krieges aus der Sicht von Briseis – Königin der trojanischen Stadt Lyrnessos. Diese wird nach der Eroberung der Stadt zur Sex-Sklavin und Kriegstrophäe des griechischen Kriegers Achilles. Sie beschreibt ihren Alltag in einem dieser Kriegslager – den Krieg, die Männer, das Leid der trojanischen Frauen. Mit einem wunderschönen Schreibstil fängt Pat Barker die Gedanken, Ängste und Sehnsüchte von Briseis ein, deren Person bislang von der Geschichte nur als Fußnote angeführt wurde. Doch die trojanische Königin hat eine wichtige Geschichte zu erzählen – ihre Geschichte.

Es erzählt von Frauen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Der Schreibstil ist großartig und fesselnd. Auch wenn eine Schwere über diesem Buch liegt, die ich auch heute noch spüre, wenn ich daran denke, kann ich das Buch nur jedem empfehlen!

„We are going to survive – our songs, our stories. They will never be able to forget us. Decades after the last man who fought at troy is dead, their sons will remember the songs their trojan mothers sang to them. We will be in their dreams – and in their worst nightmares, too. “

Ich möchte hier noch eine Warnung aussprechen: Vergewaltigung, Missbrauch und Hinrichtungsszenen kommen vor!

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Klaudia empfiehlt:

Thalamus von Poznanski, Ursula

Thalamus

Bei einem Motorradunfall wird Timo schwer verletzt. Sein Sprachzentrum ist beschädigt und er kann seinen Körper kaum noch bewegen. Die abgelegene Rehaklinik Markwaldhof erziehlt hervorragende Ergebnisse bei Traumapatienten und auch Timo macht rasante Fortschritte – zu rasant. Plötzlich kann er Dinge, die er nicht können dürfte, weiß Dinge, die er nicht wissen dürfte.

Timo beginnt nachzuforschen und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das die Medizin verändern könnte.

Was mir immer bei Ursula Poznanski gefällt, ist, dass sie oft Themen für ihre Bücher nimmt, die in naher oder vielleicht auch ferner Zukunft von großer Bedeutung sein werden. Dronen und High-Tech Brillen hatten wir ja schon. In Thalamus geht Poznanski noch einen Schritt weiter. Ich möchte nicht wirklich verraten, was sie sich diesmal ausgedacht hat, denn das würde dann doch zu viel Spannung nehmen, aber mir gefällt, wie sie sich nie zu weit in die Zukunft vorwagt. Ein Rest Realität bleibt immer erhalten. Vielleicht könnte unsere Zukunft ja wirklich so aussehen?

Spannend, wenn auch etwas langatmig zu Beginn. An Erebos kommt Thalamus leider nicht heran, aber die Geschichte hat mir gut gefallen. Poznanskis Spielereien mit Zukunftsvisionen und neuartiger Technologie lassen einen doch nachdenklich werden. Wollen wir wirklich dahin oder sollten wir uns einen anderen Weg überlegen?

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Lena empfiehlt:

Totenfang von Simon Beckett

Totenfang

Neben dem überaus sympathischen Dr. David Hunter, fesselt mich immer wieder die eindrucksvolle Stimmung und Atmosphäre, die Simon Beckett mit seinen Worten erschafft.

In diesem Band verschleppt es den forensischen Anthropologen in die Backwaters, ein Mündungsgebiet in Essex, nordöstlich von London.

Die Trostlosigkeit, Abgeschiedenheit und die trotzdem herrschende Schönheit dieses Ortes hat Beckett gekonnt in Szene gesetzt. Die Ermittlung war wieder spannend, unvorhersehbar und temporeich! Habe das Buch innerhalb 24 Stunden ausgelesen und kann es kaum erwarten den Band 6 „Die ewigen Toten“ aufzuschlagen.

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Jennifer empfiehlt:

Child I von Steve Tasane

Child 1

They have stories to tell but no documents to prove them. Child I has lost its family, documentations and thus identity. It lives in a refugee camp in the mud, amongst other nameless children - L, E, U, O. Their shelter is cold and they live off of food deliveries. Under their tree at the edge of the camp, where the world feels so much more colourful and free, the children find solace in friendship.

Hope, they summon in their dreams.

Steve Tasane is the son of a refugee and was abandoned by his father when he was a child. He despises being the broken child of a broken family. So the intention behind his teen novel is to spread a message of broken refugee children. He lends mute and namless children a voice – against the ignorance of those children who are lucky enough to not know war, poverty and hunger.

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