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Persönliche Lese- tipps

Ana empfiehlt:

Sunrise von Michael Köhlmeier

Sunrise

Einfach genial!

Mit nur 120 Seiten ist das zwar ein dünnes Buch, das Köhlmeier hier geschrieben hat, aber die simple Geschichte die er uns geschenkt hat, ist einfach grenzgenial.

Der Tod höchst persönlich kommt einen Mann holen und verfehlt mit seiner Sichel sein Ziel. Er trifft eine junge Frau direkt in die Brust und jetzt fängt der Disput unter ihnen darüber an, wer nun den weiterleben darf.

Die Prostituierte weigert sich nämlich, ihr Leben jetzt aufzugeben er hätte sie zu einem anderen Zeitpunkt gerne holen können aber jetzt?

Ich weiß nicht, ob ihr den Schluss vorher schon erraten könnt; ich konnte es nicht und habe selten so einen 'what just happened' Moment erlebt.

Ja ja, ein richtiger Schlaukopf dieser Köhlmeier.

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Eine kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Noah Harari

Eine kurze Geschichte der Menschheit

Buch. 528 Seiten. 100 Wochen auf Platz 1 der Sachbuchbestsellerliste? Kann nur Yuval Noah Harari sein!

Als Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem hat er es geschafft. Mit diesem Buch ist er in seinem Gebiet als Universalhistoriker Vorreiter geworden. Vielleicht liegt es daran, dass er in seinem Beruf so leidenschaftlich gut ist, ich bin mir nicht sicher.

Jedenfalls habe ich bis jetzt noch nichts Vergleichbares bezüglich der Entwicklung der Menschen gelesen und finde, das ist auch das perfekt Buch zum Verschenken. Jeder sollte es im Haus haben!

„In Wirklichkeit waren es diese Pflanzen [Reis, Mais, Weizen], die den Homo Sapiens domestizierten, nicht umgekehrt."

Trotz der extrem vielen chronologisch gebrachten Fakten und Informationen, gibt der Geschichtsprofessor seine Recherchen so simpel erklärt wieder, dass man ihn sich auch in allen anderen Fächer als Professor wünscht.
Nichts desto trotz wird der Mensch mit seinen Handlungen im jetzigen Jahrhundert natürlich auch kritisiert. Nach dem Buch überlegt man schon zweimal was man so unterstützt und konsumiert, auch wenn die Meisten dann doch wieder in ihre alten, bekannten Verhaltensmuster zurückgehen, die Informationen prägen sich in den Hinterkopf eines jeden.
Harari wollte mit diesem Buch einige Samen in den Köpfen der Menschen pflanzen, wer es gelesen hat weiß, ihm ist das wahrhaftig auf brillante Weise gelungen!

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Stardust Interviews von David Bowie

Stardust Interviews - Ein Leben in Gesprächen

"Ich ändere ständig meine Ansichten. Ich bin meistens unzufrieden mit dem, was ich sage. Ich bin ein schrecklicher Lügner. Ich bin mir nicht sicher ob ich nur oft meine Ansichten ändere oder ob ich lüge. Es ist irgendwie beides."
 
Was für ein Mensch - Was für Gedanken!
Keine andere Künstler-Monographie konnte bis jetzt diesem kleinen Buch das Wasser reichen.

Lange und kurze Antworten alles ist dabei:
Bereits auf der ersten Seite erzählt Bowie er findet sich immernoch sowohl zur Mittelschicht als auch zur Arbeiterklasse zugehörig und um zu wissen wie es sich in der Oberschicht lebt müsse er sich mit der Queen treffen und sie fragen. Was er am meisten bedauert? Nie Schlaghosen getragen zu haben.

Ein wahrhaftig gelungenes Interwiev in 12 Gesprächen über seine Kindheit, seine Karriere, vom ablehnen des Adelstitel bishin zu Gott und die anderen berühmten Kollegen. David Bowie ist geprägt als ein wunderbarer, zeitloser Zeitgeist unseres 20. Jahrhunderts. Nach den gelesenen Zeilen weiß man auch so schnell kommt keiner an ihn ran.

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Jesolo von Raich, Tanja

Jesolo

„Nichts ist so schnell wieder gut zwischen uns.“

Ein Satz, den wir schon alle mal gefühlt haben und der sich einbrennen kann. Wie geht's aber weiter, wenn wir uns beruhigen? Wird wirklich zwischen zweien nichts mehr gut? Warte, eigentlich ist ja alles perfekt. Andi sollte dankbar sein und sich weniger in ihren Träumen und Wünschen verlieren.

Oder?

Tanja Raich hat ihrer Protagonistin Andrea mit kurzen und knappen Zeilen Gedanken gegeben bzw. sie durch ein Delirium geschickt, in dem wir uns alle nur zu gut wiederfinden können.
Andrea ist seit einer Ewigkeit mit ihrem Freund Georg zusammen. Jedes Jahr nur auf Jesolo Urlaub machen erstickt sie schon langsam. Oder ist es die gesamte Beziehung zu Georg, nicht nur der Urlaub? Oder ist es doch die Stadt, in der sie wohnt? Sie wollte nämlich schon immer in die Großstadt und jetzt wird sie älter und könnte nicht weniger an eine eigene Familie oder das Zusammenziehen denken. Sie fragt sich wie das passiert ist. Was macht sie falsch? Es kann ja nicht alles falsch sein. Irgendwas fehlt. Irgendwas muss sich ändern.
Dann wird sie ungeplant schwanger und ist bereit, mit ihm ins Elternhaus einzuziehen. Jetzt ist nichts wie vorher und sie lebt einfach die Entscheidungen ihrer Mitmenschen mit.

In diesem Roman begleiten wir Andi nicht nur durch 10 Monate ihres Lebens, sondern werden erinnert, wie schnell sich alles um 180 Grad drehen kann. Durch die einem inneren Monolog ähnliche Erzählform wirkt es fast als würden wir das Tagebuch einer anderen Person lesen, die sich ständig verliert und wieder zu fangen versucht.

„Was ist es, das mich so wütend macht. Ich könnte deinem Vater ins Gesicht schlagen. Deiner Mutter. Und dir, dir ganz besonders.“

Man wird nach dem Buch mit der Frage konfrontiert: Wann treffen wir eigene Entscheidungen, wann gehen wir einfach nur Kompromisse ein? Und vor allem: War's das wert so oft nachgegeben zu haben? Ein flüssig zu lesender Roman über den man noch länger nachdenkt.

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Von Mäusen und Menschen von John Steinbeck

Von Mäusen und Menschen

Dieses dünne Buch ist berechtigt, unter den Klassikern gefunden zu werden. Steinbeck verpackt die Schönheit und Grausamkeit des Menschseins wie nur die Wenigsten es können. Mit dem Pfeil gerichtet auf die unvermeidbaren zwischenmenschlichen Beziehungen, trifft er mit einer unglaublich simplen und zugleich mitreißenden Geschichte auf die Essenz der Bedeutung von wahrer Freundschaft.

Als Leser war ich zum Schluss einfach nur perplex; ich wünschte mir ein gutes Ende und mich in die Situation beider Freunde versetzend, verstand ich: Das war sehr wohl ein würdiges Ende. Dieses Buch ist wahrhaftig ein Lesemuss! Auf Englisch kann der von Steinbeck verwendete amerikanische Arbeiter-Dialekt etwas mühsam sein, weshalb ich das Buch auf Deutsch gerne weiterempfehle.

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Sofies Welt von Jostein Gaarder

Sofies Welt

In kurzen Kapiteln wird die Geschichte der Philosophie von ihrem Ursprung bis hin zur Gegenwart recht simpel erklärt. Viele Philosophen werden abgedeckt; Platons Aussagen sowie Hegel und Kierkegaards Weltanschauung werden in guten Vergleichen wiedergegeben. Es ist so viel Information aus diesem Buch zu gewinnen, dass man es immer wieder in die Hand nehmen möchte.

Wen die vielen Seiten durch Lesefaulheit abschrecken (wie mich einst), dem sei gesagt, der Anfang ist bereits fesselnd aber schnell hat es mich so gepackt, dass ich es in einem Stück einfach durchlesen hab müssen! Man kann es kaum abwarten zu erfahren wie die ganze Geschichte mit Hilde und Sofie endet. Dieser gelungene Philosophie-Roman von Gaarder wirft einen in ein Bad voller Existenzfragen, wie ein klarer, nüchterner Trip. Und eines sei gesagt, je schneller man liest - weil man alles wissen will - desto langsamer will man lesen, damit das Buch nie ein Ende findet.

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Der Junge im gestreiften Pyjama ab 12 von Boyne, John

Der Junge im gestreiften Pyjama

In diesem Roman wird der Leser in das unbeschönigte Denken und Handeln in der nationalsozialistischen Zeit zurückgeführt. Boyne gelingt es, uns die von der Außenwelt noch unberührte Sichtweise von Kindern vor Augen zu halten. Man merkt schnell, die Freundschaft zwischen den Kindern wird nicht nur durch einen physischen Zaun getrennt, sondern mehr durch die grausame Realitätsspaltung die erwachsene Menschen selbst kreiert haben.

Die Gespräche der zwei Jungen treffen ins Herz und der Verlauf der Geschichte lässt es langsam aber doch, bis zur letzten Seite, ausbluten. Mit Vorkenntnissen durch den Film oder auch ohne, würde ich das Buch dennoch jedem empfehlen. Es lässt sich auf Deutsch sowie auf Englisch sehr gut lesen und die Geschichte bleibt einem noch Tage unter der Haut!

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