Logo Wagner'sche Buchhandlung

Kunden em pfehlungen

Rezensionen von Caroline Gliber:

Dry von Jarrod Shusterman; Neal Shusterman

Meine Paranoia wurde gefüttert. Ich werde langsam zum Prepper

Wow, was für gutes Jugendbuch mit einer Ausgangssituation, die gar nicht so abwegig ist.

In Südkalifornien wird das Wasser von einer Minute auf die andere abgedreht. Die Zuflüsse aus anderen Bundesstaaten wird getrennt. Damit stehen Millionen von Menschen plötzlich ohne das lebensnotwendige Nass da.

Wenige haben Vorräte und die Geschäfte sind innerhalb weniger Stunden komplett ausverkauft. Sofort beginnt der Kampf ums Wasser.
Alyssa und ihr 10jähriger Bruder Garrett sehen sich einer Situation gegenüber, die sie kaum bewältigen können. Ihre Eltern sind weg, um Wasser zu organisieren und scheinen wie vom Erdboden verschluckt.
In ihrer Straße versuchen die Nachbarn gemeinsam diese Krise zu bewältigen. Ihre direkten Nachbarn haben sich schon lange auf diese Situation vorbereitet. Sie sind sogenannte Preppers. Kelton ist schon lange in Alyssa verliebt und sieht nun die Chance gekommen, ihr zu beweisen, dass in ihm mehr steckt als ein seltsamer Nerd.
Dann stehen die drei auf einmal allein da und müssen sich entscheiden, was sie tun, wie sie ihre Menschlichkeit interpretieren.

Ich bin echt unglaublich beeindruckt von diesem Buch. Es ist ein Jugendbuch, das auch Erwachsene lesen können. Besonders gefallen haben mir, die verschiedenen Erzählperspektiven und auch die Snapshot zwischendurch, die sich sogar im nachhinein in die Geschichte integrieren lassen. Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll auf, wie Menschen sich in Krisenzeiten verändern. Sowohl zum Positiven wie auch zum absolut Negativen.
Ich denke aber auch, dass die Beschreibungen, so schlimm sie auch zeitweise zu lesen waren, nicht einmal ansatzweise die Realität darstellen. Das erschreckt mich und lässt meine Paranoia, die ich seit Marc Elsbergs "Black Out" habe noch ein wenig erhöhen. Ich habe meine Vorräte aufgestockt und denke bereits über neue notwendige Dinge nach.

im Shop ansehen weitere Rezensionen von Caroline Gliber

Rezensionen von thora01:

Dry von Jarrod Shusterman; Neal Shusterman

Der Kampf um Wasser - spannende Story

Inhalt/Klappentext:
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.

Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden.

Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
(Quelle: FISCHER Sauerländer)

Meine Meinung:
Sehr spannende und etwas beängstigende Dystopie. Die Story ist sehr realitätsnah gehalten und der Leser hat das Gefühl es könnte jederzeit soweit wie in der Geschichte kommen. Die Autoren haben mich mit diesem Werk sofort gefangen genommen. Sie zeigen sehr deutlich wie abhängig der heutige Mensch von der Technik ist. Die Autoren zeigen ein sehr düsteres Bild der Bevölkerung. Die Menschen bis auf ein paar wenige Ausnahmen mutieren zu Egoisten die vor gar nichts zurückschrecken. Die Protas sind mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie sind Jugendliche die sich mit der sehr brisanten Situation auseinandersetzten müssen. Sie haben von Beginn an verstanden das sie nur gemeinsam bestehen können. Ich fand alle Protas sehr gut geschrieben. Die Autoren haben mit den verschiedenen Charakteren der Protas gekonnt gespielt. Sie zeigen sich kämpferisch und überlegend. Erst durch das Zusammentreffen der Gruppe haben die Jugendlichen eine Chance die Misere zu überstehen. Ich fand es toll wie die Jugendlich ihre Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen zum Wohle der Gruppe eingesetzt haben. Das gesamte Setting ist sehr düster gehalten. Das Spannungslevel ist sehr hoch und der Abschluss hat es in sich. Mir hat das Ende sehr gut gefallen. Das Ende war genau wie ich es mir bei so einer Story vorgestellt habe.

Mein Fazit:
Spannungsgeladene sehr realitätsnahe Dystopie. Ich kann es auf alle Fälle Lesern empfehlen die eine etwas untypische Geschichte lesen mögen..

im Shop ansehen weitere Rezensionen von thora01

Rezensionen von Harakiri:

Dry von Jarrod Shusterman; Neal Shusterman

erschreckend

Was würdest du tun, wenn es auf einmal kein Wasser mehr gibt?
Diese Frage stellt sich Alyssa und ihrem Bruder, die durch verschiedene Umstände in dieser Situation fast allein auf sich gestellt sind. Nachbarsjunge Kelton verspricht hier Hilfe, allerdings müssen die Jugendlichen, denen sich schnell noch ein weiteres Mädchen anschließt, bis an ihre Grenzen gehen, um diese Hilfe zu erreichen.

Eine grausame Vorstellung und ein Buch, bei dem man wirklich selbst einen trockenen Mund bekommt beim Lesen. Denn das Autorenduo Neal und Jarrod Shusterman schaffen ein Szenario, das man sich mehr als gut vorstellen kann und in das man gut eintauchen kann. Allerdings fehlte es dem Ganzen ein wenig an Spannung. Zwar wirkte alles überaus realistisch und authentisch, aber die einzelnen Szenen waren mir zu wenig ausgeschmückt. Hier hätte ich mir teilweise noch mehr gewünscht.
Besonders gut gefielen mir die Szenen im Kaufhaus und im Haus von Kelton. Hier wurde schnell klar, wie schnell sich das Blatt wenden kann und wie schnell sich die Menschen in ihrer Verzweiflung verändern und alles für einen Schluck Wasser tun.
Auch das Ende kam ein wenig zu schnell. Plötzlich ist alles wieder in Ordnung. Doch wie kam es dazu?
Fazit: der Grundgedanke des Buches ist toll umgesetzt, aber ein wenig holpert die Handlung und kratzt nur an der Oberfläche.

im Shop ansehen weitere Rezensionen von Harakiri

Rezensionen von KimVi:

Dry von Jarrod Shusterman; Neal Shusterman

Definitiv ein Buch, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird

Als Alyssa an einem heißen Sommertag den Wasserhahn aufdreht, gibt dieser noch ein Gluckern von sich, doch sonst passiert nichts. Es gibt kein Wasser! Und nicht nur in Alyssas Haus, sondern in der gesamten Umgebung. Die Bewohner werden in den Nachrichten aufgefordert, Ruhe zu bewahren und sich zu gedulden.

Doch schon bald wird klar, dass das Problem sich nicht so schnell lösen lassen wird. Die Wasservorräte in den Supermärkten sind schon längst ausverkauft. Jeder ist sich selbst der Nächste, denn es geht ums nackte Überleben....

Im Zentrum dieser brandaktuellen Dystopie stehen vier Teenager, die sich plötzlich mit dem Kampf um jeden Schluck Wasser auseinandersetzen müssen. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Da diese immer durch Überschriften gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung sehr leicht.

Der Einstieg in die Dystopie gelingt mühelos, denn der Schreibstil des Autoren-Duos ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen lebhaft vorstellen und deshalb ganz in das faszinierende Geschehen eintauchen. Die Atmosphäre ist angespannt und man spürt, wie sich die Situation weiter zuspitzt. Der Überlebenskampf der Teenager wirkt authentisch. Man fiebert mit ihnen mit und beobachtet, wie sehr sich Werte und Moral verschieben. Beim Lesen stellt man sich deshalb die Frage, wie weit man selber in so einer Extremsituation gehen würde.

Die Situationen, in die die Hauptcharaktere auf ihrer Suche nach Wasser geraten, wirken sehr realistisch. Man kann die Gefahr förmlich spüren und auch die Überforderung der Hilfsorganisationen, die verzweifelt versuchen, die Lage in den Griff zu bekommen, ist nachvollziehbar. Der Durst, der die Teenager antreibt, ist ebenfalls so authentisch beschrieben, dass man ihn, und die ständig herrschende Hitze, beinahe selbst spüren kann.

Mir hat diese Dystopie ausgesprochen gut gefallen, denn ich konnte vom ersten Moment an in die Handlung eintauchen und mich deshalb ganz auf das Geschehen einlassen. Die Situationen wirkten auf mich erschreckend realistisch und haben mich zum Nachdenken angeregt. "Dry" ist definitiv ein Buch, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da das Ende, für meinen Geschmack, ein wenig zu rund war.

im Shop ansehen weitere Rezensionen von KimVi

Rezensionen von Christina P.:

Dry von Jarrod Shusterman; Neal Shusterman

Spannender Roman zu einem brisanten Thema

Mitten im heißen Sommer kommt plötzlich kein Wasser mehr aus der Leitung. Diesmal sind aber nicht die semiprofessionellen Handwerkskünste von Alyssas Vater daran Schuld, sondern ein "Tap-Out"! Die Nachbarstaaten haben Südkalifornien aus wirtschaftspolitischen Gründen einfach das Wasser abgestellt.

Ob das so wirklich möglich wäre sei jetzt mal dahingestellt. Nach kurzer Zeit bricht Panik aus, bei den folgenden Hamsterkäufen ist sich jeder selbst der Nächste und bereits nach kurzer Zeit setzen "Wasserzombies" die gesellschaftlichen Regeln ausser Kraft, bis die Regierung den Ausnahmezustand über die Gegend verhängt.
Ja, Wasserknappheit ist ein ernstzunehmendes Thema und ich begrüße es, wenn Autoren sich dieses Themas annehmen. Diesmal spielt die Story sogar in so naher Zukunft, dass sie gleich morgen geschehen könnte, wenn auch nicht überall auf der Welt. Hier ist es ein von Hitzewellen geplagter Staat, der sein Trinkwasser aus Oberflächenwasser bezieht und entsprechend auf das Flusswasser angewiesen ist, welches nun aber nicht mehr kommt. Alternative Methoden, wie die Gewinnung von Trinkwasser aus Meerwasser, wurden, wie im Roman angedeutet, bisher nicht ausreichend gefördert, das Thema nicht ernst genug genommen.
Der Roman zeigt aus der Sicht einiger junger Leute, die sich im Laufe des Romans zusammentun, welche Probleme ohne Wasser auftreten und wie die Zivilisation sich während des Wassernotstands innerhalb kürzester Zeit wandelt, um an Trinkwasser zu gelangen. Viele sind sich plötzlich selbst die nächsten, manche versuchen, ihren Profit aus den Gegebenheiten zu schlagen während einige wenige Leute zu lebensrettenden Engeln werden. Personen wie Keltons Vater, Alyssas Nachbar, haben sich professionell auf solche Gegebenheiten vorbereitet mit autarker Stromversorgung und ausreichend Vorräten. Diese wurden bisher nur milde belächelt, plötzlich jedoch von allen angebettelt, bis Neid in Hass umschlägt. Doch auch so kleine Details wie Hygieneprobleme, im Wasser lauernde Krankheiten und durch die Hitze drohende Waldbrände finden ihren Weg in den Roman.
Obwohl mir die Idee sehr gut gefallen hat und man auch merkt, dass die Autoren sich Gedanken gemacht haben, ging mir alles doch etwas zu schnell, dass die Leute durchdrehten und in Panik ausbrachen. Da hätte ich schon erwartet, dass sie ein paar Tage mit ihren Vorräten haushalten können. Auch haben die Autoren zu häufig zu Murphys Law gegriffen, um die Handelnden zu neuen Handlungen zu zwingen. Sollte wohl die Spannung steigern, wenn öfter mal was extrem schiefläuft, oder die Jugendlichen in eine gewünschte Richtung lenken, mit welcher man als Leser vorher nicht rechnete. Mir war das jedoch zuviel.
Gut gefielen mir hingegen die als Snapshots markierten Einschübe, in denen von anderen Personen und deren Erlebnissen berichtet wird wie Journalisten und Helfer. Dadurch erhält man einen umfangreicheren Einblick als wenn man nur aus der Sicht der Jugendlichen erzählt würde.
Ein definitiv spannender Roman zu einem brisanten Thema, der mir persönlich stellenweise etwas zu überspitzt war.

im Shop ansehen weitere Rezensionen von Christina P.