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Kunden em pfehlungen

Rezensionen von nanu?!:

Cook Across America von Gabriele Frankemölle; Petrina Engelke

So isst Amerika!

Die Route 66 müsste jedem ein Begriff sein. Doch wie sieht es entlang dieser legendären Strecke kulinarisch aus? Die "Mutter aller Straßen" ist mehr als 4000 Kilometer lang, durchquert dabei gleich mehrere Staaten und hat nicht nur essenstechnisch einiges zu bieten.
Ein Kochbuch mit Kulturbeilage, so nennen die beiden Autorinnen ihr neustes Werk.

Denn neben den rund 66 Kult-Rezepten gibt es noch eine ganze Reihe an Reportagen mit allerlei Wissenswertem, die es entlang der Route 66 zu entdecken gibt.

Die Rezepte an sich finde ich insgesamt sehr unterschiedlich, was nur logisch ist, da jede Region seine Eigenheiten und Spezialitäten hat.
Mit dabei sind einige Rezepte die ich als Europäerin einfach von einem amerikanischen Kochbuch erwarte: Burger, kleine Corn Dogs, Hot Dogs, Waffeln mit sehr viel Butter und Ahornsirup, Apple Pie wie aus dem Bilderbuch oder auch gefüllte Backkartoffeln, nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Aber es finden sich auch aufwändigere Gerichte: Echtes Chili Con Carne (welches mit unserer Version nichts zu tun hat), Lachs mit Pecannüssen, ein Gulasch namens Three Sisters Stew, Barbecued Beans, usw.
Es gibt noch Rezepte für Dressings, für Kuchen und Plätzchen (der Zitronen-Mohn-Kuchen ist mega), für Salate und deftige Fleischgerichte. Abwechslung ist hier reichlich gegeben.

Aufgeteilt sind die Rezepte nach Staaten. Zu jedem Rezept gehört ein tolles Foto und zusätzliche Erläuterungen, die einem das Gericht noch näher bringen.
Die Rezepte sind in praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitungen angegeben, sie sind leicht und verständlich geschrieben.
Nur ab und zu gibt es Zutaten, die vielleicht schwer zu bekommen sind, wie das Bisonfleisch für das Buffalo Stew zum Beispiel.
Die meisten Rezepte sind kinderleicht zu bewerkstelligen.

Aber die Rezepte sind ja nur ein Teil des Buches. Da gibt es noch die vielen Interviews und Berichte über das Leben und der Arbeit entlang der Route 66.
Bespickt sind die Seiten auch noch mit allerlei, oft witzigen, mal skurrilen, Anekdoten über die Reise der Autorin über die Route 66.
Lustig auch, dass die beiden sich nicht immer einig sind, was nun in das Buch gehört, und was nicht. Wie das Rezept für ein Sandwich namens Horseshoe, zum Beispiel.
So lieb gemeinte Frotzeleien machen mir die Texte und das gesamte Drumherum noch sympathischer, als sie es sowieso schon sind.

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Rezensionen von Linelovesreading :

Glow Like Northern Lights (Strong Hearts 1) von Sarah Stankewitz

Berührende Geschichte

Das Buch besticht zunächst durch sein wunderschönes Cover, welches erst gegen Ende der Geschichte einen Zusammenhang zur Handlung bekommt. Auch der Farbschnitt, der nicht über den ganzen Buchschnitt geht, hat eine tiefere Bedeutung, was mir gut gefallen hat.
Die Geschichte an sich ist sehr tiefgründig und berührend.

Man kann sich sehr gut in Lilly hineinversetzen und nachvollziehen, wie es ihr geht. Allgemein sind die Charaktere fast alle sehr sympathisch. Nur die Eltern von Lilly fand ich absolut unsympathisch und es hat mich wahnsinnig gestört, wie sich vor allem die Mutter verhalten hat.
Aron und Elva dagegen mochte ich richtig gern.
Die Autorin beschreibt die Landschaft sehr schön, was mir gut gefallen hat. Auch finde ich es bemerkenswert, dass sie immer genau die richtigen Worte findet, um die doch recht schweren Themen des Buches angemessen zu vermitteln.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, aber das gewisse Etwas hat mir dann doch vor allem gegen Ende der Geschichte gefehlt.

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Rezensionen von manu63:

Dreamcatcher von Juliane Maibach

Alexis Traum

Königreiche der Nacht ist der erste Band der Dreamcatcher Reihe der Autorin Juliane Maibach.

Alexis träumt schon lange davon als Dreamcatcher entflohene Träume zu jagen. Doch da sie zur Unterschicht gehört,bleibt ihr dieser Traum verwehrt. Doch dann dringt ein entflohener Traum in ihren Körper ein und sie überlebt dies aus unerklärlichem Grund.

Ihr Leben wird sich dadurch grundlegend ändern.

Die Geschichte beginnt eher langsam und die Charaktere werden nach und nach eingeführt. Erzählt wird aus der Perspektive von Alexis und so darf man als Leser auch an ihrer Gefühlswelt teilnehmen. Leider wird mir da zu oft von Nate und seinem Aussehen geschwärmt. Da hätten mir weniger Wiederholungen besser gefallen. Auch die Freunde von Nate sind ein wenig nervig.

Alexis geht oft unbedacht an Probleme ran und bringt sich dabei selber unnötig in Gefahr. Bei dieser Geschichte sollte man allerdings auch Bedenken, dass sie für Jugendliche ab 15 Jahren empfohlen wird und das die Geschichte daher nach anderen Regeln abläuft als eine Geschichte für Erwachsene.

Der Erzählstil ist flüssig und gut lesbar und der Cliffhanger am Ende der Geschichte wird gut gewählt.

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Rezensionen von yellowdog:

Der Friedhofswärter von Ron Rash

Blowing Rock

Der Friedhofswärter von Ron Rash ist ein ruhiger, sehr amerikanischer Roman und auch sehr eindrucksvoll. Das Buch wird von der ruhigen Sprache und ganz stark von den drei jungen Protagonisten geprägt. Hinzu kommt die Umgebung, den Appalachen, in den fünfziger Jahren.
Jacob ist als Soldat in Korea, während seine Freundin Naomi schwanger ist.

Sein Freund, der gesellschaftliche Außenseiter und Friedhofswärter Blackburn kümmert sich um Naomi.
Jacobs wohlhabende Eltern sind sehr gegen die aus ärmlichen Verhältnisse stammende Naomi und lehnen sie als Verlobte ihres Sohnes ab.
Es gibt anfangs zwei wechselnde Abschnitte, die mit Jacob im Krieg und die zu Hause. Schließlich kehrt Jacob verletzt zurück und wird dann angelogen.
Als Leser ist man nah bei den Figuren.
Rom Rash sorgfältiger Umgang mit Sprache und Figuren sowie Dialogen ist beeindruckend.
Ron Rash ist in den USA offenbar ein sehr anerkannter Autor. Hoffentlich werden in deutscher Übersetzung noch einige seiner Romane folgen.

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Rezensionen von Katja Hölzl :

Geheimnis der Rückkehr von Stephan Wackwitz

Das Geheimnis der Rückkehr

In „Geheimnis der Rückkehr“ beschreibt Stephan Wackwitz in Form von „personal essays“ seine „Sieben Weltreisen“ – es ist ein intellektueller Genuss, dieses niveauvolle Bildungsmemoir zu lesen. Wir folgen dem Autor auf den Wegen, die er in der Welt im Auftrag des Goethe-Instituts zurücklegte.

Dabei bestechen seine feinen Stadtbeschreibungen, ob es nun Tokio oder Krakau, New York oder Bratislava war, wo er Halt machte. Nicht nur Städte, sondern auch persönliche Begegnungen spielen eine Rolle sowie die Denker und Philosophen, die Stephan Wackwitz seit seiner Jugend prägten.
Was mich an der Lektüre besonders gefesselt hat, ist das Bewusstsein, das der Autor wachzurufen vermag: Es gibt so viele Perspektiven auf das Leben, wie es fremde Gewohnheiten und Ansichten gibt, denn Wackwitz schreibt, „ dass es so viele Wahrheiten über die Welt gibt, wie sich Menschen auf ihr befinden“. Wenn er von „Rückkehr“ spricht, meint er ein „Geheimnis“, das uns alle angeht:
„Das Geheimnis der Rückkehr liegt darin, dass niemand als derselbe oder dieselbe irgendwohin zurückkehrt. Aber auch darin, dass alle Ursprünge, kaum hat man eine Weile nicht hingesehen, sich unwiederbringlich entfernt haben von ihrer Ursprünglichkeit. Weggang und Rückkehr machen die Welt unberechenbar“, so der Autor in seinem Buch.
Gerade im „Super Wahl-Jahr 2024“, wie es in den Medien großspurig angekündigt ist (aufgrund der nahenden EU-Wahlen im Juni und den Nationalratswahlen in Österreich im Herbst), ist es wichtiger denn je, sich eine eigene Meinung bilden zu können. Dazu regt das Buch an, denn Stephan Wackwitz selbst entpuppt sich zunächst als pietistischer, braver Schüler eines Konvents, der zum überzeugten Anhänger von Jung und Marx wird. Besonders die Gedanken des amerikanischen Philosophen Richard Rorty bringen einen Wendepunkt, da Wackwitz erkennt, dass er nicht mehr nach umfassenden, alles erklärenden Welterklärungen suchen muss. Nicht Letztbegründungen, sondern „ein immer größeres Repertoire alternativer Beschreibungen anzusammeln“, wird ihn fortan prägen. Er zeigt, wie wichtig die Lektüre von Denkern und die Begegnung mit Kunstschaffenden ist, dass es ganz und gar nicht stimmt, dass wir ohnmächtig den Dingen zusehen müssen. „Wir Kulturleute sollten aufhören, uns einzureden, wir wären ohnmächtig. Immerhin blicken wir gemeinsam und erstaunlich klar in die Abgründe unserer Zeit. Eine Zeit, in der wir mit unseren Mitbürgern Kämpfe ausfechten, von denen mancher meinte, dass sie längst ausgefochten seien (…) Die Liste des Unbehagens ist lang. Aber … das ist die gute Nachricht, wir schauen in diese Abgründe nicht allein. Wir sind nicht machtlos noch ohnmächtig“, schreibt etwa die zeitgenössische deutsche Intellektuelle Mely Kiyak. Und mit diesem erhellenden Gedanken möchte ich die kurze Einladung schließen, das „Geheimnis der Rückkehr“ zu wagen, denn zurückkehren bedeutet, sich in Beziehung zu setzen, wie dieselbe Intellektuelle schreibt: „Gesellschaft bedeutet in Beziehung zueinander zu leben. Die Vorstellung, dass immer das Gegenüber etwas verändern muss, damit man selbst zufriedener wird, ist ein sehr hilfloser Gedanke.“
Die glänzenden Beobachtungen von Stephan Wackwitz treffen genau diesen Punkt: Aufbrechen und Wiederkehren bilden eine große Erzählung, die Ohnmacht und Hilflosigkeit besiegt: „Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein“ (Simone de Beauvoir).

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Rezensionen von bakerstreetbabe:

Der falsche Vogel von C.L. Miller

Cosy Crime

"Der falsche Vogel" von C. L. Miller verspricht eine humorvolle Kriminalgeschichte mit britischem Flair. Die Hauptcharakterin ist Freya, die gerade mitten in einer unangenehmen Scheidung steckt, als sie notgedrungen in ihre alte Heimatstadt zurückkehren muss. Grund ist der überraschende Tod von Arthur, bei dem sie nicht nur alles über ihren früheren Beruf als Antquitätenfanderin lernte, sondern der auch der beste Freund ihrer Tante Carole war, welche Freya nach dem Tod ihrer Eltern großzog und aufnahm.

Doch die einst enge Beziehung zu Arthur wurde durch dramatische Ereignisse beendet, die auch dazu führten, dass Freya den Job als Fanderin aufgab. Doch nachdem Arthurs Tod immer weniger wie ein Unfall erscheint, ist Freya gezwungen, wieder in die Welt der Antiquitäten einzutauchen und herauszufinden, was passiert ist.

Der Vergleich mit Büchern wie Donnerstagsmordclub und anderen humorvollen britischen Krimireihen hatte mich sofort angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht. Tatsächlich erleben wir mit Freyas Tante Carole einen amüsanten Charakter, während alle anderen Protagonisten, einschließlich Freya, aus meiner Sicht etwas blass wirkten. Über Freya erfahren wir viel, jedoch habe ich mich ihr dennoch nicht sehr nah gefühlt. Alle anderen Charaktere bergen viele Geheimnisse, weshalb sie erst zum Schluss des Buches, dann aber gehäuft, mehr Tiefe bekommen.

Gut gefallen haben mir die Schauplätze der Geschichte, allen voran ein altes Herrenhaus, in dem ein Großteil der Geschichte spielt. Hier treffen die verschiedenen Charaktere aufeinander und es gilt, herauszufinden, wer von ihnen etwas verbirgt. Da dabei die Zeit begrenzt ist, die Freya und Carole zum ermitteln haben, baut sich schnell Spannung auf. Doch die Puzzleteile, die nach und nach aufgedeckt und zusammengefügt werden, waren aus meiner Sicht oft recht weit hergeholt, bzw. stand die Frage im Raum, warum bestimmte Charaktere so gehandelt haben sollten, wie es beschrieben wird. Bis zum Ende hatte ich gehofft, dass noch ein Aha-Erlebnis kommt und sich alles komplett schlüssig zusammenfügt, aber die finale Erklärung erschient leider immer noch nicht vollkommen logisch und wirkte auch etwas konstruiert.

Daher führte der angenehme Schreibstil, das gemütliche Setting und das interessante Thema zwar gut durch das Buch, aber der Versuch, einen Sinn in das Geschehen zu bringen, riss mich immer wieder aus der Geschichte. Insgesamt würde ich das Buch dennoch als unterhaltsam beschreiben und auch dem bereits stark angedeuteten zweiten Band eine Chance geben, um zu sehen, ob hier die kriminellen Handlungen schlüssiger erscheinen.

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Rezensionen von Lerchie:

Verrat im Norden von Pedro Urvi

Wer ist der Verräter?

König Uthar zieht sich besiegt nach Norghania zurück. Er will seine Armee neu aufstellen. Lasgol und seine Freunde wollen das vierte Ausbildungsjahr schaffen. Sie müssen dazu an gefährlichen Einsätzen teilnehmen und dem König bei einem neuerlichen Krieg helfen. Sie stehen vor einer heiklen Wahl.

Sollen sie den König unterstützen oder entscheiden sie sich für Darthor, was Hochverrat wäre, was sie das Leben kosten könnte. Darthor schließt mit der Allianz des Westens ein Bündnis und wollen ihn angreifen bevor er neu erstarkt ist. Werden sie Uthar die Krone abnehmen können. Oder wird er am Ende triumphieren? Können etwa Lasgol und seine Freunde ihn entlarven? Werden sie es schaffen zu Waldläufern ernannt zu werden?
Meine Meinung
Auch dieses Buch schließ direkt an das vorhergehende an. Es ließ sich sehr gut lesen, denn keine Unklarheiten im Text konnten meinen Lesefluss stören. Lasgol und seine Freunde werden geschunden, wobei der Ausbilder sagt, dass wer ein Waldläufer werden will, entsprechend fit sein muss. Sie agieren riskant, weil sie Lasgol glauben und dieser will Uthar stürzen. Das wissen wir ja bereits aus den Vorgängerbänden. Doch wenn sie mit einem Ausbilder unterwegs sind, müssen sie ihm gehorchen, sonst riskieren sie ihr Leben. Werden sie es schaffen Uthar zu demaskieren? Denn wie wir ja inzwischen wissen ist Uthar nicht Uthar. Doch dazu müssen sie nahe an ihn herankommen. Wird ihnen das gelingen? Ich war sehr gespannt, das Buch hat mich gefesselt und ich konnte fast mit dem Lesen nicht aufhören. Es hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe mich auch sehr gut unterhalten gefühlt. Sehr gespannt bin ich auf die Fortsetzung, eben wie es mit Lasgol und seinen Freunden weitergeht. Eine Leseempfehlung sowie fünf Sterne.

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Rezensionen von Göbl Julia :

Petronella Apfelmus - Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg! von Sabine Städing

Viel zu schaun, man glaubt es kaum

Petronella hat Waschtag und wäscht den magischen Strumpf ihrer Oma gleich mit. Doch leider hängt er am nächsten Tag nicht mehr an der Wäscheleine! Petronella folgt der Spur bis zum Turm einer anderen Hexe. Ob er da wohl drinnen ist?
Das erste Bilderbuch mit der beliebten Apfelhexe besticht durch zauberhafte Illustrationen und den gereimten Text.

Da macht das Vorlesen und Zuhören gleichermaßen Spaß!

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Rezensionen von Tyrolias Welten:

Die Cobra-Bande und der geheimnisvolle Sprayer (Die Cobra-Bande-Reihe Band 1) von Folko Streese

Testleser JAKOB, Tyrolia-Filiale Innsbruck (9 Jahre, Innsbruck)

Testleser JAKOB, Tyrolia-Filiale Innsbruck (9 Jahre, Innsbruck)

Es geht in dem Buch um Bea und ihren Bruder Otto.
Als Beas Handy verschwindet und sie sich auf die Suche begeben, treffen sie auf Cam und gehen gemeinsam auf die Suche.
Als sie den Dieb finden, erzählt der ihnen dass er beauftragt wurde, und eine spannende Suche beginnt.

Ich finde fast jede Zeile sehr spannend und habe das Buch verschlungen.

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Rezensionen von nessabo:

Das Fenster zur Welt von Sarah Winman

Leider viel zu langatmig mit zwar liebenswerten, aber irgendwie ausdruckslosen Charakteren

Ich habe das Buch ab der Hälfte nur noch quer gelesen - und ich kann an einer Hand abzählen, wie oft es mir schon so ergangen ist. Nach den ersten ca. 200 Seiten war ich auch ganz kurz davor, das Buch abzubrechen, weil ich mich so sehr gelangweilt habe, dass ich regelrecht wütend wurde. Die Handlung wurde dann für mich aber zumindest noch etwas interessant, sodass ich es gern beenden wollte.

Das ging für mich aus verschiedenen Gründen aber trotzdem nur noch mit Querlesen.

Zum einen finde ich das Buch sprachlich mehr als anstrengend. Diese poetische Sprache ist einfach gar nicht meins, aber auch abgesehen davon fand ich es schrecklich zu lesen. Gefühlt ewig währende Absätze, in denen die Perspektiven der Figuren ohne Vorwarnung einfach mittendrin wechseln?! Ein Hin und Her zwischen direkter und indirekter Rede - die Variante der englischen Originalausgabe, in der komplett auf direkte Rede verzichtet wurde, stelle ich mir noch furchtbarerer vor. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber die Dialoge finde ich überwiegend schlecht geschrieben.
Zum anderen sind die Figuren zwar schon wirklich liebenswert, aber irgendwie total flach. Es wird zwar über ihre Gefühle und Gedanken geschrieben, aber es bleibt auf dieser Ebene und erreicht mich emotional einfach gar nicht. In der zweiten Hälfte konnte ich abschnittsweise bei all den Schicksalsschlägen auch mal was fühlen, aber das ist mir bei dem Seitenumfang wirklich zu wenig. Ich mochte wiederum, dass die Figuren über etliche Ecken miteinander verbunden waren. Das war durch den langatmigen Schreibstil, der mich an einem kontinuierlichen Lesen gehindert hat, aber oft schwer zu greifen. Ich musste dann einige Male zurückblättern, um die Verbindung zu verstehen und sowas kann ich gar nicht leiden.

Und dann passiert auch einfach auf so vielen Seiten nichts? Der Klappentext versprach eine besondere Freundschaft, von Evelyn ist dann aber nach der initialen Begegnung einfach 150 Seiten lang nichts mehr zu lesen und auch generell habe ich eine Verbindung zwischen ihr und Ulysses erst ab der Hälfte gespürt. Da haben andere Beziehungen für mein Empfinden mehr Raum eingenommen. Das ist ja an sich auch kein Problem, aber da haben mir Klappentext und Anfang einfach etwas anderes versprochen. Wie sich die beiden jahrelang jeweils knapp verpassen hat mich kurz mitfiebern lassen, aber dann spielte die Freundschaft in meiner Wahrnehmung direkt wieder eine zu kleine Rolle.

Manche haben den Humor positiv erwähnt - so wirklich fühle ich auch den nicht. Einige Situationen sind zwar irgendwie absurd und damit lustig, aber dann kommt wieder eine gähnend langweilige Erzählung, die den Humor für mich zerstört. Ich war einfach überwiegend gelangweilt und phasenweise richtig sauer, weil ich nicht verstehe, wie hier gut 520 Seiten gefüllt werden mussten.

Insgesamt finde ich schon, dass die Geschichte Potenzial hat. Wer eine ausschweifende und poetische Sprache wirklich mag, hat vielleicht auch Freude mit dem Buch. Die Figuren fand ich nur sehr bedingt nahbar und das wiederum wirklich schade, weil auch sie grundlegend sehr interessant sind. Die kunstgeschichtlichen Ausführungen zwischendurch fand ich auch total langwierig, das Thema interessiert mich aber auch einfach nicht. Am Ende hätte ich mir wirklich noch deutlich mehr Hintergrund zu Evelyn gewünscht, denn im Laufe der Geschichte wurden ab und zu weitere Aspekte ihres Lebens angedeutet, die dann keinen Raum mehr bekommen haben.

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