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Kunden em pfehlungen

Rezensionen von nanu?!:

Schnitzel Surprise von Markus Heitz

Lass die Küche besser kalt!

Thoms Schnitzelrestaurant "Manni's Schnitzeleck" läuft mehr schlecht als recht. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht, muss Thom das Restaurant wegen seiner Schulden schließen.
Da kommt das Angebot des Fernsehsenders Sat7VoxTL gerade richtig. Für ein ordentliches Honorar soll Thom bei einer Reihe verrückter Kochshows mitmachen.

Dieses Buch war wohl so ein Herzensprojekt vom Autor und soll auch eine einmalige Sache bleiben, was vielleicht auch besser ist. So wirklich abholen konnte der Autor mich mit diesem Roman jedenfalls nicht.
Wobei man aber nichts gegen den Schreibstil an sich sagen kann. Markus Heitz ist ein großartiger Autor, keine Frage, das hat er ja schon oft genug bewiesen. Er weiß wie man Spannung aufbaut und wie man Charaktere zeichnet und überhaupt.
Nur hier gefiel mir dieses episodenhafte nicht so. Thom hüpft von einer Kochshow in die nächste, das hatte kein Vorn und Hinten. Jede Idee von einer Kochshow wird vom Sender ausprobiert, und sei sie noch so absurd.
Auch bereits bekannte Formate werden übernommen und einfach umbenannt und kopiert.
Ich fand die meisten dieser Episoden nicht wirklich unterhaltsam, außer die Datingshow im Schnitzeleck, da fand ich die Dialoge zwischen den Kandidaten wenigstens unterhaltsam.

Wenn Thom dann nicht gerade für Sat7VoxTL dreht, steht er in seinem Restaurant. Dieser Erzählstrang hat mir schon wesentlich besser gefallen. Die Sache mit dem Lebensmittelkontrolleur, die beiden Gäste Halbglatzen-Martin und Schnurrbart-Stefan, die inzwischen schon zum Inventar gehören und eigentlich immer da sind. Dann der 60-jährige Azubi, das Restaurant von gegenüber, das alles war eigentlich ganz witzig und mal was anderes.
Mit dem Musical am Ende konnte ich allerdings gar nichts anfangen, es kann also sein, dass ich beim Musicalüberlesen etwas wichtiges für die Geschichte verpasst habe. So, wie ich das aber gesehen habe, war es genau die gleiche Geschichte noch einmal. Na ja, wer's braucht.

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Die Königinnen der Würstchen von Clémentine Beauvais

Von wegen, Würste des Jahres

Die drei Schülerinnen Mireille, Astrid und Hakima haben eigentlich nichts miteinander zu tun, bis jetzt!
Auf ihrer Schule wurden sie zur Wurst des Jahres gewählt. Ein Preis, der von den Schülern abgestimmt wird und die hässlichsten Mädchen der Schule kürt.
So lernen die drei sich kennen und beschließen, das Beste aus der Sache zu machen.

Sie organisieren eine Fahrradtour, die sie ausgerechnet mit dem Verkauf von Würstchen finanzieren wollen und lösen dabei nebenbei eine Welle der Solidarität aus.

Also Wow, also wirklich! Wenn das kein Jahreshighlight ist, dann weiß ich auch nicht.
Das Buch hat so viel zu bieten. Angefangen bei den drei Mädchen, die es wirklich nicht immer so einfach haben. Diese schreckliche Wahl zur Wurst des Jahres, noch nicht mal mit eingerechnet.
Mireille ist nicht nur die treibende Kraft und die Wortführerin der drei, sie ist es auch aus deren Sicht in der Ich-Form erzählt wird. Deswegen lernt man ihre Hintergrundgeschichte auch am Besten kennen.

Mireille ist eine tolle Charakterfigur. Sie weiß genau, wer hinter der Wurstwahl steckt und geht mit der ganzen Sache auch am erwachsensten um. Denn, sie wurde schon zum dritten Mal zur Wurst gewählt, auch wenn es dieses Jahr nur zur Bronze-Wurst gereicht hat. An den Schrecken, den dieser Wettbewerb verbreitet, hat Mireille sich schon längst gewöhnt.
Mireille trägt das Herz auf der Zunge. Sie ist direkt, oft viel zu ehrlich und kann einen den letzten Nerv rauben. Aber sie ist auch loyal und die beste Freundin der Welt, wenn man sie lässt, und wahnsinnig lustig.
Gemeinsam strampeln die drei los, samt Würstchen-Anhänger, von ihrem Heimatort Bourg-en-Bresse nach Paris, wo sie etwas wichtiges vor haben.
Wind von der Aktion bekommt die Presse erst, nachdem die einen gemeinen kleinen Artikel über die Wurstwahl herausgebracht hat. Danach macht sich die Sache selbstständig und bald sind die drei bekannt wie die bunten Hunde.

Sehr gut dargestellt fand ich die Reaktionen der Leute. Denn, wie man es von den sozialen Medien kennt, gibt es nicht nur positive und negative Kommentare unter den Artikeln, sondern auch richtig hasserfüllte.
Aber die drei ziehen ihr Ding durch, erleben auf ihrer Tour eine Menge verrückter Sachen und lernen über die Tage so einiges über sich selbst.
Sie drehen einfach den Spieß herum und aus einer anfangs hässlichen Geschichte machen sie ein lustiges Abenteuer.
Und Mireille konnte mich am Ende nochmal richtig überraschen und umhauen. Ja, ein paar Tränchen habe ich vielleicht auch verdrückt.
Und richtig toll kam dieses französische Flair rüber, fast schon wie ein kleiner Urlaub war das.
Fazit: Ein echter Buchtipp!

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Der Vertraute von Leigh Bardugo

Magische Wunder oder teuflische Zauber?

Luzia ist nur ein einfaches Küchenmädchen. Ihre magischen Fähigkeiten, mit denen sie ihren Alltag ab und zu erleichtert, hat sie bisher vor allen geheim gehalten. Zu groß ist die Gefahr, die Aufmerksamkeit der Inquisitoren zu erregen.
Doch Luzia war nicht vorsichtig genug, ein harmloser kleiner Küchenzauber verrät ihre magischen Fähigkeiten und Luzias Herrin, Doña Valentina, versucht nun, Kapital aus Luzias Wunder zu schlagen.

Und dann dauert es auch nicht lange, bis die richtig Mächtigen der Stadt von Luzia hören.

Leigh Bardugo verwebt in ihren neusten Roman Historie mit ein bisschen Magie. Schauplatz der Geschichte ist Madrid, der König von Spanien wirkt auf sein Volk schwach und unfähig, hat er doch gerade erst seine berühmte Armada verloren. Magische Hilfe soll Spanien im Krieg unterstützen und dazu ruft der König zu einem Torneo, einem Wettbewerb auf.
Hier sollen die fähigsten Magier des Landes gegeneinander antreten, und ihr Können unter Beweis stellen.
Und da kommt Luzia ins Spiel, die bald zwischen die Fronten gerät. Denn einige wollen sich Luzias kleine Wunder zu Nutze machen, und durch ihre Fähigkeiten die Gunst des Königs erhalten, oder wieder erlangen, je nachdem wen man fragt.

Der Wettbewerb ist spannend. Nie weiß man genau wer mit offenen Karten spielt. Intrigen und politische Machtspielchen stehen am Austragungsort des Wettbewerbs an der Tagesordnung.
Der Wettbewerb selbst ist voller Wunder, Luzia wächst über sich selbst hinaus, und trotzdem scheint sie immer wieder zu noch größerem fähig zu sein. Ihr Problem, oder auch ihr Vorteil ist es, dass sie ständig unterschätzt wird.
Der Vertraute aus dem Titel des Buches, ist auch immer wieder überrascht. Was es mit ihm auf sich hat, muss jeder Leser selber herausfinden. Es ranken sich aber um seine Person die wildesten Gerüchte, sogar mit dem Teufel soll er im Bunde sein.
Und dann ist da noch die Inquisition. Sie allein entscheidet, ob die Magie auf dem Torneo Wunder sind, oder direkt aus der Hölle geschickt werden. Und sie fackelt nicht lange, wenn sie einen Verdächtigen gefunden hat.

Leigh Bardugo hat es mal wieder geschafft, mich vollkommen zu fesseln. Von Anfang an war ich in der Geschichte drin, mit Luzia habe ich mitgefiebert, nie war von der Handlung etwas vorauszuahnen. Spanien in seinem goldenen Zeitalter wird wieder lebendig gemacht, die Atmosphäre ist greifbar. Es war für mich ein tollen Lese-Erlebnis.

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Cook Across America von Gabriele Frankemölle; Petrina Engelke

So isst Amerika!

Die Route 66 müsste jedem ein Begriff sein. Doch wie sieht es entlang dieser legendären Strecke kulinarisch aus? Die "Mutter aller Straßen" ist mehr als 4000 Kilometer lang, durchquert dabei gleich mehrere Staaten und hat nicht nur essenstechnisch einiges zu bieten.
Ein Kochbuch mit Kulturbeilage, so nennen die beiden Autorinnen ihr neustes Werk.

Denn neben den rund 66 Kult-Rezepten gibt es noch eine ganze Reihe an Reportagen mit allerlei Wissenswertem, die es entlang der Route 66 zu entdecken gibt.

Die Rezepte an sich finde ich insgesamt sehr unterschiedlich, was nur logisch ist, da jede Region seine Eigenheiten und Spezialitäten hat.
Mit dabei sind einige Rezepte die ich als Europäerin einfach von einem amerikanischen Kochbuch erwarte: Burger, kleine Corn Dogs, Hot Dogs, Waffeln mit sehr viel Butter und Ahornsirup, Apple Pie wie aus dem Bilderbuch oder auch gefüllte Backkartoffeln, nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Aber es finden sich auch aufwändigere Gerichte: Echtes Chili Con Carne (welches mit unserer Version nichts zu tun hat), Lachs mit Pecannüssen, ein Gulasch namens Three Sisters Stew, Barbecued Beans, usw.
Es gibt noch Rezepte für Dressings, für Kuchen und Plätzchen (der Zitronen-Mohn-Kuchen ist mega), für Salate und deftige Fleischgerichte. Abwechslung ist hier reichlich gegeben.

Aufgeteilt sind die Rezepte nach Staaten. Zu jedem Rezept gehört ein tolles Foto und zusätzliche Erläuterungen, die einem das Gericht noch näher bringen.
Die Rezepte sind in praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitungen angegeben, sie sind leicht und verständlich geschrieben.
Nur ab und zu gibt es Zutaten, die vielleicht schwer zu bekommen sind, wie das Bisonfleisch für das Buffalo Stew zum Beispiel.
Die meisten Rezepte sind kinderleicht zu bewerkstelligen.

Aber die Rezepte sind ja nur ein Teil des Buches. Da gibt es noch die vielen Interviews und Berichte über das Leben und der Arbeit entlang der Route 66.
Bespickt sind die Seiten auch noch mit allerlei, oft witzigen, mal skurrilen, Anekdoten über die Reise der Autorin über die Route 66.
Lustig auch, dass die beiden sich nicht immer einig sind, was nun in das Buch gehört, und was nicht. Wie das Rezept für ein Sandwich namens Horseshoe, zum Beispiel.
So lieb gemeinte Frotzeleien machen mir die Texte und das gesamte Drumherum noch sympathischer, als sie es sowieso schon sind.

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Popcorn süß-salzig von Lena Hach

Herrlich selbstironisch

Die 16-jährige Ruby ist plötzlich Hauptfigur in ihrem eigenen Liebesdrama​.
Schuld daran ist nur Phil. Der hat nämlich ziemlichen Liebeskummer, da seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hat.
Dann kommt Phils bester Kumpel auf die Idee, Phil könnte ja so tun als sei er jetzt mit Ruby zusammen, um das andere Mädchen eifersüchtig zu machen.

Wenn das kein ausgefuchster Plan ist.
Na Danke, aber nein Danke, da macht Ruby auf keinen Fall mit. Trotzdem taucht Phil nun überall in ihrer Nähe auf, obwohl Ruby sich wirklich, wirklich anstrengt Phil zu ignorieren.

Selten habe ich mich so gut amüsiert bei einem Buch für so junge Leser und Leserinnen. Denn, Zielgruppe bin ich schon lange nicht mehr. Aber egal ...
Erzählt wird aus Rubys Sicht in der Ich-Form.
Ruby ist ein toller Charakter. Sie ist irre lustig, wunderbar selbstironisch, immer hat sie eine passende schlagfertige Antwort parat. Sie weiß meistens was sie will, außer es handelt sich um ihre Wahlfächer, dann versteckt sie sich vor der Lehrerin, um nicht wählen zu müssen.
Denn in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, und Literatur wählen, das will sie schon mal gar nicht. Ihre Mutter ist nämlich Autorin schlüpfriger Erwachsenenromane, und das auch noch ziemlich erfolgreich.
Deswegen kennt sich Ruby sehr gut mit Klischees und altbekannten, immerzu gleichen Tropes aus. Doch bald ist Rubys Leben wegen Phil ein einziges Durcheinander aus Klischees.

Immer wenn ein neuer Trope im Anflug ist, wird er kurz an der Buchseite von Ruby erklärt. Selbst der Begriff "Trope" wird zum Glück erklärt, denn neuerdings stößt man ja überall im Internet auf diese neuen Begriffe, die scheinbar alle verstehen, außer meiner Wenigkeit. Aber Ruby bringt hier Licht ins Dunkle, ein toller Nebeneffekt einer sowieso schon tollen und lustigen Story, die nicht nur Zwölfjährigen Spaß macht.

Volle Lese-Empfehlung von mir!

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Drei von Clemens Dreyer

Raus aus dem Alltagstrott

Das Konzept dieses Kochbuches ist ganz einfach: Präsentiert werden 20 Hauptzutaten, der Autor zeigt dann bei jeder dieser Hauptzutaten in je drei seiner Lieblingsrezepte, was man damit anstellen kann.
Von der Art her, sind die Rezepte echt einfach und unkompliziert nachzukochen. Selbst die Gerichte, die mehr in die orientalische Richtung gehen, sind problemlos herzustellen.

Im Vorwort erklärt der Autor, dass man schon mit kleinen Veränderungen und kreativen Ideen, raus aus dem Trott aus immergleichen Familiengerichten heraus kommt und frischen Wind auf den Tisch bringt. Denn, wer hat schon Lust darauf, immerzu das gleiche zu essen?

Mir gefallen auch die meisten Ideen in dem Buch. Sie sind nie zu aufwendig, die Zutaten nie zu teuer, nie zu exotisch, so dass es auch noch den Kleinsten schmeckt. Trotzdem anders genug, so dass es doch nicht wie jeden Tag zuhause schmeckt.
Als Beispiel habe ich mal die Ideen zum Rindergulasch genommen. Das gibt es einmal als Pfeffergulasch mit Rotwein, dann ganz klassisch mit Zwiebeln, Möhren und Sellerie, oder auch vietnamesisch, mit asiatischen Aromen verfeinert.
Oder was macht der Autor mit einem Kürbis? Vorgeschlagen werden hier eine Orangen-Kürbissuppe, Kadu Borani mit Kürbis (afghanisches Eintopfgericht) und ein marokkanischer Kürbiseintopf.
Sehr gefreut habe ich mich über die Gerichte mit Kichererbsen, Linsen und Auberginen. Die esse ich sehr gerne, bereite sie aber oft immer gleich zu.
Die Rezepte mit Roter Bete und die mit Möhren fand ich dagegen langweilig. Aber das ist sowieso alles Geschmackssache.

Die Rezepte sind, wie immer bei GU, in praktischen und klar verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen geschrieben.
Meistens sind die Rezepte für vier Personen ausgelegt.
Jedes Rezept hat sein eigenes Foto und das Essen darauf, sieht immer fantastisch und realisierbar aus.
Es gibt eine ordentliche Auswahl an vegetarischen Gerichten, manche davon sind sogar vegan.
Fazit: An sich ein nettes Kochbuch das genau das macht, was es soll, nämlich frischen Wind in den Alltagstrott zu bringen.

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Hier fließt die Liebe. Persische Küche von Forough Sodoudi; Sahar Sodoudi

"Entweder mit Liebe oder lieber nicht"

Die Zwillingsschwestern Forough und Sahar Sodoudi sind eigentlich promovierte Wissenschaftlerinnen.
2019 aber sind sie ihrer Leidenschaft fürs Kochen gefolgt und eröffneten in Berlin-Kreuzberg ihr Restaurant, wo sie die Gerichte aus ihrer Kindheit und ihrer Kultur servieren.
Dieses Kochbuch ist nicht einfach nur eine Sammlung von persischen Rezepten.

In Geschichten und besonders schönen Fotos wird auch über das Land und seinen Leuten erzählt.

Die Rezepte sind praktisch aufgeteilt in folgende Kapitel: Mezze, Starter, Dips. Dann Salate, Reisgerichte, Schmorgerichte, Fleisch und Fisch, Torshi - Eingelegtes Gemüse, Desserts und zum Schluss noch die Drinks.
Die Gerichte an sich sind unkomplizierte Alltagsküche.
Eine persische Tafel besteht aus vielen verschiedenen Komponenten die auch eigens im Buch erklärt werden.
Deswegen gibt es auch keine klassische Menü-Abfolge. Stattdessen wird der Tisch mit vielen bunten Köstlichkeiten vollgestellt und jeder nimmt sich das, worauf er gerade Lust hat.

Die Mezze bestehen meist aus Auberginen oder Joghurt, mit sehr viel Knoblauch gewürzt.
Frische Kräuter​ kommen sehr gerne und in größeren Mengen zum Einsatz, genau wie Granatapfelkerne, Rosinen und Walnüsse.
Das wichtigste Element auf einer persischen Tafel ist der Reis, der durch seine spezielle Garmethode eine goldene Kruste erhält.
Schmorgerichte brauchen in seiner Zubereitung oft mehrere Stunden, dafür zerfällt das Fleisch aber hinterher wie Butter im Mund. Hier kommt meistens Hähnchen zum Einsatz. Einige Gerichte ohne Fleisch sind aber auch vertreten.
Besonders orientalisch finde ich die Desserts am Ende. Kleine Kuchen und Cremes mit Rosenwasser und Mandeln, mit Walnüssen und Datteln verziert, oder auch mit Gewürzen wie Kardamom verfeinert.

Jedes Rezept ist mit extra Erklärungen versehen, mit einem tollen Foto und einer einfachen Anleitung.
Die meisten Rezepte sind wirklich sehr leicht nachzukochen.
Ich habe nicht viele unbekannten Zutaten gesehen. Nur Berberitzen musste ich googeln, damit habe ich wirklich noch nie gekocht.
Mich begeistert dieses Buch vor allem, weil ich eine (für mich) völlig fremde Kultur kennenlernen durfte. Und weil man wirklich auf jeder Seite die Liebe spürt, die die beiden Schwestern in die Seiten haben einfließen lassen.

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Vom Kochen und Leben auf dem Land von Julius Roberts

Bodenständige Köstlichkeiten vom Land

Julius Roberts hat genug vom stressigen Leben in der Stadt. Er liebt seinen Job als Koch in einem Londoner Restaurant zwar sehr, aber mit den Arbeitszeiten kommt er nicht klar.
Er beschließt sein Leben völlig umzukrempeln und kauft einen verlassenen, heruntergekommenen Hof im Südwesten Englands, den er wieder flott macht.

Er möchte zurück zum Ursprünglichen.
Davon erzählt er voller Begeisterung und sehr bildlich in einigen Kapiteln in seinem Kochbuch. Die Leidenschaft die er für seine neue Arbeit auf seinem eigenen Hof empfindet, ist in jeder Zeile spürbar.
Aber, trotz der ganzen Schwärmerei vom Landleben, dies ist ja immer noch ein Kochbuch und das Kochen hat Julius Roberts ja nicht plötzlich verlernt, weswegen auch bald der große Rezepteteil beginnt.

Aufgeteilt sind die Rezepte nach Jahreszeiten in vier Kapitel. Wirklich sortiert sind die Gerichte innerhalb dieser Kapitel trotzdem nicht. Es herrscht ein gewisses Durcheinander, nur die süßen Sachen befinden sich immer am Ende eines Kapitels.
Bei den Gerichten handelt es sich meist um einfache, aber modern interpretierte Hausmannskost.
- Besonders das WINTERkapitel bietet Eintöpfe, Gerichte mit Linsen oder auch Pasta, Quiche und Gemüse-Lasagne, Schmorgerichte mit Schweinebauch, Rippchen oder auch Lamm, ... Hauptsache bodenständig!
- Im FRÜHLING gibt es dafür viel mehr Gemüse. Der Autor arbeitet hier gerne mit Spinat, Spargel, Zucchini und Erbsen. Verpackt ist das ganze dann auf Blätterteig, als Suppe, im Fischbrötchen, als Risotto , mit Muscheln, usw.
- Im SOMMER wird es richtig bunt mit viel frischem Gemüse, Kräutern und oft wird auch mit Obst kombiniert. Leichte Fischgerichte, Pasta, Frittata, Galette, usw. Aber auch selbstgemachte Limonade darf nicht fehlen.
- Bei den HERBSTgerichten wird wieder mehr auf Deftigkeit und Saucen gesetzt. Es gibt ein wunderbares Brathähnchen mit Estragon, Hähnchen als Ricotta-Bällchen, es gibt Lammspieße, knusprigen Schweinebauch. Nur Pilze gibt es seltsamerweise nicht. Vielleicht mag er die auch einfach nicht?

In allen vier Kapiteln gibt es auch Desserts und Tartes.
Ungefähr ein Drittel der Rezepte ist auch für Vegetarier geeignet. Es wird aber viel wert auf eine gute Qualität beim Fleisch gelegt.
Der Autor ist Engländer, da war ich echt überrascht, denn von seiner Art zu kochen und bei den Produkten, die der Autor am liebsten verwendet, bin ich erst von einem italienischen Koch ausgegangen.
Es gibt eine Vielzahl an Fotos. Nicht nur die Teller mit den Gerichten werden prima präsentiert, auch Roberts Hof, die Tiere und Gärten und überhaupt die Umgebung, werden ganz toll in Szene gesetzt.
Die Anweisungen sind nicht wie üblich in Schritt-für-Schritt-Anleitungen verfasst zum abhaken, sondern in einem laufenden Text integriert. Das ist Gewöhnungssache. Man muss den Text nur aufmerksam lesen, dann entgeht einem eigentlich nichts.
Leider wird nie die Arbeitszeit angegeben. Bei dem einen oder anderen Rezept habe ich die Zeit völlig unterschätzt und das Abendessen wurde viel später fertig, als geplant.

Mir gefällt dieses Buch sehr gut, vor allem weil die meisten Rezepte für mich völlig neu sind, aber trotzdem alltagstauglich, und die Lebensmittel nie zu exotisch.
Ich bin sehr zufrieden damit und werde es noch oft nutzen.

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Vom Mut des ersten Fisches, der das Wasser verlässt von Anne Hoffmann

Blobfisch trifft Nacktmull

Felix unterstützt seinen Vater, wo er nur kann.
Mit seinen 16 Jahren, übernimmt er eine Menge Verantwortung, besonders seiner kleinen Schwester gegenüber.
Doch leider bleiben dabei Freundschaften auf der Strecke. Felix gilt als Sonderling und fühlt sich ziemlich einsam.
Durch Zufall trifft er an Halloween, vor dem berühmt berüchtigten und verlassenen Gruselhaus, auf ein paar Leute aus seiner Klasse.

Die sind gerade dabei in das Haus einzusteigen und nehmen Felix spontan mit.
Ob dass das Ende seiner Einsamkeit bedeutet? Und wer ist das geheimnisvolle Mädchen mit den bunten Haaren, das sich im Gruselhaus vor den anderen versteckt hält? Und überhaupt, was hat es mit dem Gruselhaus auf sich, ob es hier wirklich spukt?
In Felix Leben wird ab nun eine Menge los sein.

Diese tolle Geschichte über Freundschaft konnte mich wirklich begeistern, und das hat verschiedene Gründe.
Zum einen ist da Felix, der Ich-Erzähler. Ein Junge, der sich sehnlichst einen Vertrauten wünscht.
Er hat eine unterhaltsame Art, seine Geschichte zu erzählen. Er ist humorvoll, oft mit einem ironischen Unterton versehen. Aber oft ist es auch einfach nur traurig, was er zu sagen hat, und das schlimmste, er merkt es oft gar nicht.
Oft vergleicht er sich selbst mit einem Blobfisch, mit einem Fisch, außerhalb des Wassers. Einer der anders ist und fehl am Platz.
Dann ist da noch das Mädchen mit den bunten Haaren, die sich immer im Gruselhaus herumtreibt. Sie ist kratzbürstig und ablehnend und vom Typ her, das genaue Gegenteil von Felix. Und, sie scheint ein noch hoffnungsloserer Fall zu sein als Felix. Eine tolle, rätselhafte Person die man erst nach und nach durchschaut.

Und nicht vergessen darf man Theodora, wie das Gruselhaus genannt wird. Es könnte eine eigenständige Person sein, so viel wie es zu erzählen hat.
Da lost places gerade überall angesagt sind, bietet Theodora mit ihrer gruseligen Vergangenheit einen tollen Schauplatz für Videos auf den sozialen Medien, und die jungen Leute werden wie magisch von ihr angezogen. Aber ihr schauriger Ruf kommt ja nicht von ungefähr, was also wahr ist, an Theodoras Image, muss erst noch herausgefunden werden.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die eine warmherzige Geschichte über echte Freundschaft lesen wollen, die trotzdem noch witzig ist und eine Prise Abenteuer und einen gewissen Gruselfaktor enthält.
Ich hoffe die Autorin schreibt bald wieder so ein tolles Buch.

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Brotzeit geht immer! von Tanja Dusy

Nette Ideen zur Brotzeit

Ein lecker belegtes Brot geht eigentlich immer, das findet zumindest die Autorin dieses kleinen, aber feinen Kochbuchs. Und weil selbst gebackenes Brot dabei noch besser schmeckt, gibt es zu Beginn auch gleich ein paar Rezepte für einfache Brote, die zuhause auch garantiert gelingen.
Diese Brote funktionieren mit nur wenigen Zutaten, kurzen Gehzeiten (bis auf 2 Brote) und einfachen Arbeitsschritten.

Im zweiten Kapitel ZUM BESTREICHEN UND DIPPEN, geht es in 16 Rezepten ums Darauf.
Insgesamt finde ich die Auswahl gelungen, denn die Basis der verschiedenen Beläge unterscheiden sich stark voneinander. Es gibt reine Gemüsecremes die nicht nur Vegetarier ansprechen werden, ein paar wenige sind sogar auch für Veganer geeignet. Cremes mit Käse, Fisch oder Fleisch als Basis gibt es aber auch.
Ein paar altbekannte Klassiker wie Obatzda, Hummus oder Kräuterquark sind ebenso vertreten, wie neue Ideen. Pkhali-Gemüsebällchen kannte ich bisher jedenfalls noch nicht, und bunt belegte Butterboards sind auch noch relativ neu, von der Idee her.
Das dritte Kapitel BROTZEIT MIT FREUNDEN gefällt mir leider nicht so gut, weil mir zu viele unpraktische Rezepte dabei sind. Toaströllchen mit Gemüse, Sandwichtorte oder Brotspiesschen braucht mMn kein Mensch. Auch Anleitungen für einfach belegte Brote finde ich persönlich unnötig.

Ganz am Ende gefällt mir noch die Anleitung für den perfekten Brotteig und wie man ihn korrekt knetet, faltet und wirkt.
Die Anleitungen selbst sind wie immer bei GU von hervorragender Qualität. Nie bleibt eine Frage offen, die Texte sind klar und verständlich und auch nie zu lang oder kompliziert.
Die Zutaten sind überall zu bekommen, zu exotisch wird es hier nie.
Jedes Rezepte hat sein eigenes, sehr schönes Foto, sodass man immer gleich eine Vorstellung von der Zubereitung bekommt.

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