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Persönliche Lese- tipps

Ina empfiehlt:

Trophäe von Schoeters, Gaea; Mensing, Lisa

Ein aufwühlendes Buch über unsere Beziehung zu Afrika

Auch wenn es in Gaea Schoeters Roman sehr hemingwayesk um die Großwildjagd in Afrika geht: Man muss sich nicht sonderlich für Jagd interessieren, um von diesem Buch fasziniert u sein.

Hunter White ist seit seiner Kindheit passionierter Jäger. Als er in Afrika die sogenannten Big Five mit einem Nashorn vollmachen will, macht man ihm ein schreckliches unmoralisches Angebot, dem er nicht widerstehen kann.

Dieses Buch informiert uns schonungslos über das Verhältnis zwischen dem Westen und dem afrikanischen Kontinent. Es geht um Ethik und Moral, um Reichtum und Armut und um die menschenverachtenden Auswirkungen des Kolonialismus. Wer etwas Aktuelles und zugleich Zeitloses über Afrika lesen möchte, ist mit diesem Buch bestens bedient. Ein Buch, das lange nachhallt.

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Ina empfiehlt:

Leuchtfeuer von Dani Shapiro

Verbundene Schicksale

Zwei Familien wohnen jahrelang nebeneinander und kämpfen mit ihren jeweils eigenen Dämonen. Das Leben der Wilfs ändert sich schlagartig, als die Kinder Sarah und Theo als Teenager einen folgenschweren Auto-Unfall verursachen. Die Ehe ihrer Nachbarn Alice und Shenkman ist in einer schweren Krise, was nicht zuletzt an ihrem Sohn Waldo liegt; er ist hochintelligent, entspricht aber nicht den Vorstellungen seiner Eltern.

Im Lauf des Romans zeigt sich, dass die Schicksale der beiden Familien durch viele Fäden verbunden sind, und dass Menschen auch Blutverwandschaft eine zentrale Bedeutung für das Leben eines anderen Menschen haben können.

Eine großartig konstruierte Geschichte, dramatisch aber kitschfrei, die man sich beim Lesen sehr gut auch verfilmt vorstellen kann. Große amerikanische Erzählkunst!

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Ina empfiehlt:

Das kleine Haus am Sonnenhang von Alex Capus

Eine Ode an die Leichtigkeit

Alex Capus erzählt hier autobiografisch von einem kleinen Steinhaus, das er als junger Mann und beginnender Schriftsteller in Italien bewohnte. Im Erinnern an die Atmosphäre dieses spartanischen Refugiums, an die Anfänge seines Schreibens und der Beziehung mit seiner heutigen Frau schreibt der Schweizer Autor über das Leben, das Schreiben, das Land Italien und die Liebe.

Das Buch ist ein nostalgischer Rückblick an einen herrlichen Lebensabschnitt und eine Hommage an das einfache Leben. Dass das Paradies eines Tages getrübt wird und die Aufenthalte im Haus am Sonnenhang ein Ende finden, tut der Leichtfüßigkeit und unbeschwerten Stimmung dieses Büchleins keinen Abbruch. Ein wunderbares Buch über das süße Leben. Ein wunderbares, positiv stimmendes Buch!

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Ina empfiehlt:

Lichtungen von Iris Wolff

Wie werden wir zu dem, wer wir sind?

Die großartige erzählte Lebens- und Liebesgeschichte von Lev und Kato wird quasi von hinten aufgerollt: Das Buch beginnt mit einem „Ja!“ auf eine entscheidende Frage in der Gegenwart und führt kapitelweise zurück in Levs und Katos und Kindheit. Von Kindheit an verbunden, trennen sich die Wege der beidenals Heranwachsende: Lev bleibt in seiner Heimat in Siebenbürgen; Kato macht sich als junge Frau auf den Weg, verlässt ihn und ihr Dorf.

Durch diese ungewöhnliche Erzählweise wird überzeugend beschrieben, wie es zu dem Punkt gekommen ist, an dem sich die beiden zu Beginn des Romans befinden.

Eine einfühlsam erzählte Liebesgeschichte mit wunderbaren Naturbeschreibungen und einer wunderschönen literarischen Sprache vor dem Hintergrund Rumäniens, das ich allen Leser*innen von Herzen empfehlen möchte!

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Ina empfiehlt:

Die Verletzlichen von Sigrid Nunez

Ein feinsinniges Plädoyer für das Zwischenmenschliche

Die Erzählerin soll in der New Yorker Wohnung einer Freundin deren Papagei hüten. Dort trifft sie auf einen jungen Mann, der sich nach einem Konflikt mit seinen Eltern ebenfalls in das Apartment zurückgezogen hat. Diese Grundkonstellation ist Anlass für kluge Alltagsbeobachtungen sowie viele elegante Reflexionen über das Leben, Lieben und Schreiben und die eigene Vergangenheit.

Ein wunderbares und tröstliches Buch über die Erkenntnis, dass uns Glück geschenkt wird, wenn wir uns für andere Menschen öffnen. Große Empfehlung!

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Ina empfiehlt:

Das Philosophenschiff von Michael Köhlmeier

Erzähltes, Erfundenes und Wahrhaftiges

Die betagte Architektin Anouk Perleman-Jacob wird in Wien geehrt; der Erzähler, ein namhafter Vorarlberger Schriftsteller, ist zum Festakt eingeladen. Anouk will ihm ihre Lebensgeschichte erzählen, vor allem von ihrer Überfahrt aus Russland mit einem Schiff, auf dem Intellektuelle auf Lenins Befehl ins Exil deportiert wurden.

„Gesagt werden soll es. Und wenn es keiner glaubt, umso besser. Aber erzählt werden soll es.“
Anouks Erzählung wird zu einer Lebensbeichte, der Schriftsteller recherchiert die Hintergründe hinter dem, was Anouk preisgibt und ergänzt die Erzählung um entscheidende Details.

Ausgehend von vielen real existierenden Personen und Ereignissen schafft Michael Köhlmeier ein kluges Verwirrspiel um Wahrheit und Erfindung, um Historie und Fiktion. Äußerst lesenswert!

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Carmen empfiehlt:

Schönwald von Philipp Oehmke

Schönwald

Schönwald ist ein Schmöker im besten Sinne. Ruth und Hans-Harald Schönwald und ihre drei über den Kontinent verstreuten erwachsenen Kinder treffen sich in Berlin, dort hat die Tochter Karolin einen queeren Buchladen eröffnet. Ein Sohn ist nun sehr aktiv im Trump-Wahlkampf, der andere hat sich eine wohlhabende Ehefrau geangelt und lebt in der Uckermark.

Das Trauma und die Last, die über die Generationen getragen wurden, lassen sich nun in Berlin nicht mehr verschweigen. Ein großer Familienroman!

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Unsere Magazin Redaktion empfiehlt:

Regen von Ferdinand von Schirach

Regen

Eigentlich ein Theatermonolog. Die Handlung ist simpel. Ein Mann flüchtet vor dem Regen in eine Bar. Dort bestellt er etwas zu trinken. Dann spricht er. Wen er anspricht, bleibt ein Rätsel. Ebenso rätselhaft scheint auch der Protagonist zu sein. Er berichtet von seinem Leben als Schriftsteller. Was nicht weiter verwunderlich wäre, hätte der Mann nicht seit 17 Jahren keine Zeile mehr geschrieben.

Warum? Das gilt es herauszufinden. Das schlanke Büchlein ist keine epische Milchstraße, aber die einzelnen Sätze funkeln brillant wie ihre hellsten Sterne.

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Unsere Magazin Redaktion empfiehlt:

Nichts als Himmel von Peter Henisch

Nichts als Himmel

Ein Urgestein und Außenseiter der österreichischen Literatur ist 80 geworden. Beständig und munter navigiert Peter Henisch seit Jahrzehnten seinen Kahn in ruhigen Nebengewässern den Literaturfluss hinunter, meidet Strudel und Stromschnellen. In seinem neuen Roman legt er im fiktiven italienischen Dörfchen San Vito an, schildert Naturidyllen und reißt bedrängende Fragen unserer Zeit an.

Ein Muss für Peter-Henisch-Fans: Tanti auguri!

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Die Wahrheiten meiner Mutter von Vigdis Hjorth

Die Wahrheiten meiner Mutter

Johanna ist eine berühmte Künstlerin, als sie von den USA in ihren Heimatort Oslo zurückkehrt. Dort überkommen sie „eingekapselte Gefühle“, denn seit 30 Jahren weiß sie so gut wie nichts von ihrer Mutter. Nun lebt sie nur einige Kilometer von ihr entfernt. Besessen vom Gedanken an sie sucht Johanna den Kontakt zu ihr.

Ein raffiniert aufgebautes Buch über Verletzungen und der Hoffnung auf Versöhnung.

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